Während sich auf der einen Seite Kinder weltweit für die Bedeutung von Bäumen einsetzen, da sie wissen wie wichtig diese gerade in Zeiten des Klimawandels sind, wird in unserer „grünen Stadt“ Mülheim munter abgeholzt. Nicht erst seit heute sieht man, dass es nicht mehr mit Pflege und Rückschnitt getan ist, nein, ein Kahlschlag muss her. Leider beobachten besorgte Bürger diese Entwicklung immer öfter. Hat man da vielleicht eine lukrative Einnahmequelle in Zeiten leerer Stadtkassen entdeckt?
Allein in der letzten Zeit berichtete die WAZ über folgende Fälle: Baumfällung am Heißener Markt, Fällungen in Selbeck, bevorstehende Fällungen an der Cheruskerstraße und an der Straße „ Am Schloßberg“.
Ich habe diese Straßen aufgesucht und mit Anwohnern gesprochen. In beiden Fällen haben diese sehr kurzfristig erfahren, was die Stadt geplant hat. Das hat wohl den Sinn, dass man keine Zeit mehr hat, etwas gegen die Fällungen zu unternehmen – auf jeden Fall gegen das Abholzen gesunder Bäume. Keiner möchte natürlich, dass durch kranke Bäume Schaden entsteht. Wie ein Anwohner der Straße „Am Schloßberg“ erzählte, sei ein Gegengutachten zu dem der Stadt Mülheim seitens der Anwohner erstell worden, in dem man davon ausgeht, dass nur ein Baum gefällt werden müsse. Man sei auch bereit, Baumpatenschaften zu organisieren oder Geld für den Erhalt der Bäume zu sammeln – aber das Urteil ist gefällt.
Wie betroffen die Menschen von solchen Entschlüssen sind, konnte ich in Gesprächen erfahren. Eine Dame war den Tränen nahe. Entscheidungen trifft die Behörde in ihrer Allmacht selbstverständlich ohne die Bürger.
Nicht-Leser erfahren leider oft gar nichts von solchen Aktionen und reiben sich dann verwundert die Augen, wenn sie plötzlich vor vollendeten Tatsachen stehen und auf eine abgeholzte Straße oder ein völlig verändertes Waldstück blicken.
Da wir Bürger ziemlich ohnmächtig sind, bleiben doch nur die Medien mit ihrer Berichterstattung, die überhaupt noch etwas bewirken könnten.