Die Tarifeinigung für den öffentlichen Dienst bei Bund und Kommunen kostet die Stadt Mülheim in den nächsten zwei Jahren sechs Millionen Euro. Eingeplant waren dagegen für die Jahre 2014 und 2015 nur je 1,5 Millionen, so dass unterm Strich ein ungeplanter Mehraufwand von drei Millionen Euro besteht. Damit erhöht sich der Druck auf Rat und Verwaltung, weitere Einsparungen vorzunehmen, um die Millionen „aufzufangen“. Neue Sparvorschläge seien jetzt gefragt, heißt es.
Bei Verdi macht sich dagegen nach der Tarifeinigung Zufriedenheit breit. „Es ist uns vor allem gelungen, die unteren Entgeltgruppen spürbar zu verbessern“, so die Verdi-Geschäftsführerin in Mülheim, Henrike Greven. In der Entgeltgruppe 3 etwa stiegen die Löhne um 4,7 Prozent. „Damit haben wir die von uns gewünschte soziale Komponente durchgesetzt. „Aus Sicht von Verdi haben die umfangreichen Streikmaßnahmen die Arbeitgeber von der Ernsthaftigkeit der Forderungen überzeugt. „Wir hatten auch Plan B mit unbefristeten Streiks in der Schublade liegen“, so Greven.
Die Dienstleistungsgewerkschaft bedauert jedoch, dass es nicht gelungen sei, die Fahrer im öffentlichen Nahverkehr finanziell noch besser zu stellen. Der zusätzliche Zuschlag von 70 Euro im Monat wurde von den Arbeitgebern abgelehnt, ebenso eine zeitliche Entlastung für ältere Fahrer.
Die Tarifeinigung gilt nur für die Tarifbeschäftigten der Stadt. Eine Erhöhung der Besoldung für die Beamten steht erst 2015 an.