Mülheim. . Der nächste Blitzmarathon der Polizei in Nordrhein-Westfalen steht an. Neu ist ­dieses Mal eine Online-Abstimmung von Polizei und WAZ: Bürger können Straßen benennen, die ihnen bei der Kontrollaktion besonders wichtig sind.

Der nächste Blitzmarathon der Polizei in Nordrhein-Westfalen steht an: Am 8. April werden sich die Beamten wieder mit Messgeräten am Straßenrand postieren. Neu ist ­dieses Mal eine Online-Abstimmung von Polizei und WAZ: Bürger können Straßen benennen, die ihnen bei der Kontrollaktion besonders wichtig sind. Zehn Straßen in Mülheim stehen zur Abstimmung unter waz.de/blitzerwahl-muelheim.

„Wir haben diese Punkte aus fachlicher Sicht der Polizei ausgesucht“, sagt Polizeisprecher Ulrich Faßbender: „Jetzt wollen wir die Bürger mit einbeziehen.“ Durch die Abstimmung soll eine Art Rangfolge entstehen, die die Polizei am Tag des Blitzmarathons abarbeiten will. Außerdem erklärt Faßbender: „Wir wollen einen Abgleich. Wie sehen die Bürger die Situation? Welche Straßen sind ihnen wichtig?“

An deutlich weniger Straßen wird die Polizei beim anstehenden Blitzmarathon kontrollieren – bei der vergangenen Aktion im Herbst waren es rund 18. „Wir machen das, was wir an diesem Tag realistisch umsetzen können“, sagt Faßbender, auch weil die Polizei keine Bürger enttäuschen wolle. Es sei vorgesehen, an einigen Straßen mehrfach im Laufe des Tages zu blitzen.

Immerhin gehört überhöhte Geschwindigkeit zu den Hauptunfallursachen. In Essen gab es im vergangenen Jahr 72 Unfälle, die sich auf zu hohes Tempo zurückführen ließen. Dabei entscheiden mitunter 15 Stundenkilometer über Tod oder Leben. Faßbender: „Bei einer ­Geschwindigkeit von 65 Stundenkilometern sterben acht von zehn Fußgängern, die im Stadtverkehr angefahren werden, bei 50 Stundenkilometern überleben hingegen acht von zehn Fußgängern. Durch richtiges Verhalten können schwere Unfälle leicht vermieden werden.“

Die gesamten Unfallzahlen sind in Mülheim im vergangenen Jahr ­gesunken. Auch wenn es noch keine wissenschaftlichen Untersuchungen zum Verhältnis zwischen dem Blitzmarathon und den Unfallzahlen gebe, so sei ein Zusammenhang wahrscheinlich, sagt Faßbender. ­Allein, dass die Menschen über den Blitzmarathon diskutieren, habe eine Wirkung. „Da bleibt was bei den Leuten hängen.“

Die Stadt Mülheim bietet den Bürgern darüber hinaus an, die Stellen, an denen aus ihrer Sicht zu schnell gefahren wird, der Bürgeragentur zu melden unter: buergeragentur@muelheim-ruhr.de oder unter 455-1644. Die Meldungen gehen ans Ordnungsamt und werden dort geprüft.