Die Warnstreiks im öffentlichen Dienst gehen in die zweite Runde: Busse und Straßenbahnen der Verkehrsgesellschaft MVG bleiben Mittwoch und Donnerstag (26. und 27. März) in den Depots, am Donnerstag gilt der Verdi-Streikaufruf zudem für alle Beschäftigen, also auch für Tagesstätten, Müllabfuhr Rathaus oder Seniorenheime.
Rainer Sauer, Verdi-Sekretär für den Nahverkehr, rechnet damit, dass sich bei der MVG 95 % der Mitarbeiter am Streik beteiligen. „Die Kollegen fragen nicht mehr, ob wir streiken – sondern nur noch, wann und wo. Wir wollen jetzt richtig Druck im Kessel machen für die Verhandlungsrunde am 31. März. Wenn es dann kein Ergebnis gibt, wird richtig gestreikt.“ Vorm MVG-Tor an der Duisburger Straße ist am Mittwoch eine Kundgebung geplant. Hinweis für Pendler: Bahn und S-Bahnen fahren an beiden Tagen wie gewohnt.
Am Donnerstag sind dann nicht nur Nahverkehrsbetriebe, sondern alle öffentlichen Dienste zum Streik aufgerufen. Wie vor einer Woche wird voraussichtlich das Bürgeramt geschlossen bleiben, ebenso wie viele Tagesstätten. Die Stadt richtet für die Kinderbetreuung wieder Notgruppen ein. Welche Kitas schließen und wo Kinder aufgenommen werden, erfahren Eltern in ihrer Kita oder in einer Liste, die vor dem Streik veröffentlicht wird auf www.muelheim-ruhr.de, so Stadtsprecher Volker Wiebels. Wer die Möglichkeit hat, sollte Kinderbetreuung privat sicherstellen.
Bei der Müllabfuhr könnte der Streik stärkere Auswirkungen haben. In der letzten Woche hatten viele Fahrer nicht die Arbeit niedergelegt, weil sie sonst am Samstag hätten nacharbeiten müssen. Der Mehrarbeit werde der Betriebsrat diesmal nicht zustimmen, sagt Gewerkschaftssekretär Günter Wolf. „Die Leute wissen, dass Druck nötig ist.“
Eine Veranstaltung zum Ausstand gibt es am Donnerstag in Mülheim nicht. Die Streikenden fahren von mehreren Treffpunkten aus zu einer zentralen Kundgebung in Duisburg.
Verdi fordert für den öffentlichen Dienst 100 Euro monatlich für alle und 3,5 % Gehaltsplus, im Nahverkehr zudem 70 Euro Zulage.