Mülheim. So freizügig und verführerisch kann Kunst sein: Eine hoch erotische Ausstellung mit Lithografien, Zeichnungen, Aquarellen, Radierungen, Malereien und Fotos des Pariser Künstlers Robert Lepeltier (1913 - 1996) zeigt Gerold Hamé in seiner Galerie an der Wallstraße 15.
Der französische Hahn trägt wohlgeformte Brüste, und ein langer Zopf schmiegt sich um das aparte Frauengesicht. Seine Hinterlassenschaften sind Münzen und Eier als Symbole für Fruchtbarkeit und Sexualität. Das Bild trägt Züge einer Karikatur, und der Künstler selbst legte wohl gern mal den Finger in die Wunde französischer Befindlichkeiten und ihrer Lichtgestalten wie Jeanne d’Arc und Marianne als Nationalfigur für die Freiheit der Republik.
Freizügig und verführerisch präsentieren sich auch die anderen lieblichen Damen bei facettenreichen Spielarten der Erotik: gut proportioniert in eindeutigen Positionen, mit wohlgeformten Schenkeln in halterlosen Strümpfen oder ganz nackt – ob in der Gruppe als Haremsdamen, zu zweit beim Liebesspiel oder allein sanft träumend. Eine hoch erotische Ausstellung mit Lithografien, Zeichnungen, Aquarellen, Radierungen, Malereien und Fotos des Pariser Künstlers Robert Lepeltier (1913 - 1996) zeigt Gerold Hamé in seiner Galerie an der Wallstraße 15.
Erotische Gedichte aus eigener Feder
„In den späten 1920er Jahren war er in Frankreich eine Größe für erotische Kunst“, sagt Hamé. In seiner Zeit hat sich Lepeltier, der aus der impressionistischen Tradition kommt, sicher etwas getraut. Als eine Facette seines Schaffens wechselte er aus der klassischen Aktmalerei ins erotische Sujet und ging damit Ende der 1920er Jahre in die neue Sachlichkeit über. Dabei kokettiert Lepeltier mit der Historien- und Landschaftsmalerei. So zeigt er in einem Bild eine Szene in der Natur, wo eine Musik-Kapelle zwei nackten Schönheiten auf der Wiese den Marsch bläst. . .
Die Ausstellung wird am Samstag, 22. März, 19.30 Uhr, angemessen eröffnet: Der bekannte Düsseldorfer Schriftsteller Frank Schablewski führt durch den Abend und liest erotische Gedichte aus seiner Feder.