Eine veränderte Ausrichtung seiner vielfältigen Aufgaben strebt die Mülheimer Initiative Tschernobyl-Kinder an. In der Vergangenheit standen Einladungen für gesundheitlich geschädigte Kinder aus der Waisenstation in der weißrussischen Stadt Shodino im Vordergrund. In gut 20 Jahren sind nahezu 2000 Kinder in Mülheimer und Kettwiger Familien untergebracht worden. Nun will man sich verstärkt auf soziale Einrichtungen und deren Bewohner vor Ort konzentrieren.
Zu den neuen Aufgaben der Initiative zählt, dass nun auch Einladungen für ehemalige Schüler aus Shodino, die schon Familien gegründet haben und noch Kontakt zu Mülheimer Familien haben, ausgesprochen werden. Für behinderte Kinder ist vorgesehen, dass ihnen und ihren Eltern ein Erholungsaufenthalt im Kinderzentrum Nadeshda finanziert wird. Großen Anklang fand Ende des vergangenen Jahres die Eröffnung des Sportplatzes in unmittelbarer Nähe des Jugendzentrums, das ebenfalls von der Mülheimer Initiative gefördert wurde. Es wurde ein behindertengerechter Universalsportplatz inmitten dichter Wohnbebauung errichtet. Unter Anwesenheit der Vorsitzenden Dagmar van Emmerich und Norbert Flör (2. Vorsitzender) wurde der Platz übergeben.
Zwei Sattelschlepper waren notwendig, um Turngeräte, über 60 Fahrräder, Rollstühle und über 1000 Weihnachtspäckchen nach Weißrussland zu transportieren. Auch um die Inklusion bemüht sich die Mülheimer Initiative. Sie war beteiligt am Projekt „Welt ohne Grenzen“ an einer Mittelschule vor Ort. Ein neues Projekt: Unter dem Motto „Betreutes Arbeiten“ soll eine Werkstatt eingerichtet werden, in der behinderte Jugendliche mit handwerklichen Tätigkeiten betreut und angelernt werden. Alle Erlöse aus dem Tschernobyl-Laden am Kohlenkamp 4/Ecke Bachstraße kommen den Förderprojekten zugute. Wer ehrenamtlich mitwirken will, meldet sich bei Brigitte Biermanns, 43 45 71.