Mülheim.. „Faszination Darm“ heißt der Aktionstag des St. Marien-Hospitals zur Darmgesundheit, unterstützt von der WAZ. Im Rhein-Ruhr-Zentrum dreht sich am Samstag, 15. März, von 10 bis 17 Uhr alles um das lebenswichtige Hochleistungsorgan.
„Faszination Darm“ heißt der Aktionstag des St. Marien-Hospitals zur Darmgesundheit, unterstützt von der WAZ. Im Rhein-Ruhr-Zentrum (RRZ, Südmall, Parkhaus 4) dreht sich am Samstag, 15. März, von 10 bis 17 Uhr alles um das lebenswichtige Hochleistungsorgan. Erstmalig gehen Mitarbeiter des Mülheimer Krankenhauses direkt ins trubelige Einkaufszentrum, um die Menschen zu sensibilisieren. Zu diesem Zweck haben sie sich von der Felix-Burda-Stiftung Europas größtes Darmmodell ausgeliehen, einen 20 Meter langen Dickdarm.
„Gerade Darmkrebs ist für viele immer noch ein Tabu, nur jeder Fünfte nutzt in Mülheim das Angebot der Vorsorgekoloskopie“ (Darmspiegelung), klagt Chefarzt Dr. Frank P. Schulze. Deshalb möchten der Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie und sein Kollege Dr. Thomas Nordmann, Chefarzt und Leiter der Gastroenterologie und Onkologie, im „Darmkrebsmonat März“ die Menschen positiv aufklären, ihnen die Angst vor der Vorsorgeuntersuchung nehmen. Beide Experten werden den kommenden Samstag im RRZ verbringen, um Jung und Alt in großer Zahl zu erreichen, um das Tabuthema ein wenig zu enttabuisieren.
Die Besucher sollen sich ein Bild von den zahlreichen Aufgaben des Organs machen, von seiner Empfindlichkeit und den Möglichkeiten, das lebenswichtige Körperteil durch eine bewusste Lebensweise gut zu behandeln. Dafür stehen auch Ernährungsberater des Krankenhauses für Fragen bereit.
150 Neuerkrankungen pro Jahr in Mülheim
Jedes Jahr erkranken in Deutschland 73.000 Menschen an Dickdarmkrebs, davon sterben 27.000. „Auf Mülheim umgerechnet sind das 150 Neuerkrankungen und 53 Tote pro Jahr, ein ganzer Bus voll“, so Schulze eindringlich. Das sei nicht nötig, denn es gebe alle Möglichkeiten, die gefährliche Krebserkrankung im Frühstadium zu erkennen und zu behandeln – würden die Menschen zur Koloskopie kommen. Dr. Thomas Nordmann, bedauert sehr, dass das Angebot ab dem 55. Lebensjahr nicht zahlreicher wahrgenommen wird. Wer zur Risikogruppe gehöre, weil Angehörige bereits erkrankt seien, habe auch schon vorher die Möglichkeit, die harmlose Untersuchung, natürlich mit Medikamentenunterstützung, durchführen zu lassen, so Nordmann. „Die Vorsorgeuntersuchung kann lebenswichtig sein, denn Darmkrebs macht sich zu Beginn nicht durch Schmerzen bemerkbar“, so Nordmann.
Deshalb versprechen sich die Ärzte viel von der Darmgesundheits-Aktion am Samstag. Sie begleiten die Besucher beim Ausflug durch den Riesendarm mit ihrem fachlichen Wissen und präsentieren ihre eigenen Darmwindungen mit Hilfe einer kleinen Video-Kapsel, die den Darm in Echtzeit passiert und per Funk Bilder auf einen großen Monitor sendet.
Eine Technik, die im St. Marien-Hospital neben den neuesten Hochleistungs-Endoskopen eingesetzt wird.