Trotz Haushaltskrise – der Stadt gehe es gut, resümiert der Parteivorsitzende Lothar Fink, als er den „Mülheim Plan“ für die nächsten sechs Jahre vorstellt. Der Plan, der mit Hilfe einiger Bürger in den vergangenen Monaten entstanden ist, ist so etwas wie ein roter Leitfaden. Es ist der zwölfte Plan dieser Art seit 1961, wie der Spitzenkandidat der SPD für den Kommunalwahlkampf, Dieter Wiechering, hervorhebt. „Den Menschen in Mülheim ein gutes Leben ermöglichen“, das war und ist eines der großen Ziele.
Einstimmig nahm der Unterbezirksparteitag am Montagabend den Mülheim Plan an, ohne jegliche Debatte. Die „familienfreundliche Stadt“, die Profilierung Mülheims als guter Wohnstandort, eine bezahlbare Mobilität und ein starkes Bildungsangebot hebt Fink hervor und wirbt, wie es auf einem Parteitag üblich ist, für eine starke Mehrheit bei den Wahlen. Eine „gestalterische Mehrheit“ gibt er als Ziel vor. Er weiß, wie schwierig bereits die letzten Jahre für die Sozialdemokraten im Rat ohne eigene Mehrheit waren.
Mehr Bürgerbeteiligung stellt Wiechering heraus, natürlich die Weiterentwicklung einer sozialen und wirtschaftlich starken Stadt. Was die Stadtplanung angeht, gibt sich der Spitzenkandidat zuversichtlich: Ruhrbania ist aus seiner Sicht ein Erfolg geworden. Er verweist gerade an diesen ersten warmen Tagen im Jahr auf die vielen Menschen, die am Hafenbecken sich niederlassen und die Atmosphäre am Wasser genießen. „Wohnen, arbeiten und leben am Wasser“ nennt er als Stärken Mülheims – auch Richtung Wahlkampf.
Vieles von dem, was der SPD-Plan enthält, dürfte über politische Grenzen hinweg unstrittig sein: Bekämpfung von Kinderarmut, Generationengerechtigkeit, gute Bildung und Chancengleichheit für alle, eine bessere frühkindliche Förderung, eine gute Erreichbarkeit der Stadtteile. Vieles bleibt eine Daueraufgabe, deren Erfüllung, so der Spitzenkandidat, eine große Geschlossenheit erfordert – innerhalb der Partei.