Mülheim-Dümpten. Die Schülerredakteurin Ufuk Memisoğlu von der Zeitung „Schwamm drüber“ der Hauptschule am Hexbachtal gewinnt bei einem Bundeswettbewerb einen Sonderpreis für ihren Artikel gegen Ausgrenzung. Zur Preisübergabe besucht sie in Berlin den Bundesrat..

Die 16-jährige Ufuk Memisoğlu von der Hauptschule am Hexbachtal ist eine preisgekrönte Nachwuchsjournalistin. Für ihren Mobbing-Artikel in der schuleigenen „Schwamm drüber“ erhält sie beim Bundeswettbewerb der Schülerzeitungen den Sonderpreis der Werner-Bonhoff-Stiftung. Er heißt „Nach der Tat – Mobbing und Gewalt an Schulen“. Zudem schickte NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) ihr ein Glückwunschschreiben. Im Juni übergibt Bundesratspräsident Stephan Weil (SPD) den Preis in Berlin.

Dass Ufuk die Auszeichnung bekommt, freut auch ihre Mitschülerinnen Mimoza Zeneli, Evelyn Talajan, Tatjana Raasch sowie die anderen Redaktionsmitglieder. Denn nur die besten Schülerzeitungen überstanden die Qualifikationsrunde auf Landesebene. „Ich habe über Mobbing geschrieben, weil es total blöd ist, wenn jemand gemobbt wird. Alle sollten akzeptiert werden, wie sie sind.“

Beleidigungen, blöde Sprüche und Hänseln

Weil dies an ihrer Schule aber noch längst nicht so ist, halten die Jungredakteurinnen Mobbing für ein Thema, das nicht verschwiegen werden darf. „Wir alle kennen verschiedene Fälle. Es fängt mit Beleidigungen, blöden Sprüchen und Hänseln an“, sagt Mimoza. Dabei bleibt es allerdings nicht, in einigen Fällen sei es sogar zu Schlägen gekommen. Selbst nach Schulschluss sind die Opfer aber nicht sicher, in den sozialen Netzwerken geht es mit Cybermobbing weiter. „Dabei wissen und begreifen viele Anstifter gar nicht, wie verletzend das ist. Sie glauben, dass sie cool sind“, sagt Tatjana.

Dass die Hauptschule mitverantwortlich ist, wenn sie zulässt, dass gemobbt wird, vertritt Ufuk in ihrem Artikel. Dies ist ein Grund, warum die Stiftung ihn ausgezeichnet hat. Jedoch schauen Mitschüler, Lehrer, Eltern und Schulleitungen an der Borbecker Straße nicht tatenlos zu. „Opfer dürfen wir nicht alleine lassen, sondern müssen sie unterstützen“, sagt Mimoza. „Unsere Klasse hält gegen Mobber zusammen. Das ist gerecht und gut so.“ Wird ein Fall bekannt, spricht ihn zunächst der Klassenlehrer vor der gesamten Klasse an. Ändert sich dadurch nichts, schalten sich Schülervertreter, Eltern und die Schulleitung ebenfalls ein. Letztlich droht einem Täter eine Konferenz und sogar ein Schulverweis.

Thema bleibt aktuell

Soweit soll es aber erst gar nicht kommen, finden die Hauptschülerinnen. Mit der jüngsten und prämierten Ausgabe von „Schwamm drüber“ (Sommer 2013) wollten andere Jugendliche aufrütteln. „Es hat aber nichts geholfen. Es wird immer noch gemobbt. Ich hatte mir einen größeren Effekt erhofft“, sagt Ufuk. Das Thema bleibt aktuell...