Der Jazzabend am Donnerstagabend in Rick’s Café ist außergewöhnlich für die KIM-(Kultur in Mülheim)Stammgäste, viele von ihnen reiferen Alters. Eigentlich sind sie Klassik gewöhnt, eine Besucherin schwärmt noch von dem Konzert zweier Harfenistinnen. . .

Trotzdem ist das Café im Medienhaus dicht gedrängt voll, die Stimmung gut. Die erste Stunde gestaltet der musikalische Nachwuchs. Zwei 15-jährige Schülerinnen aus Essen, Jazz-Sängerin Lisa Kerl und Klara Westhus am Klavier, führen romantische Jazz-Klassiker auf, Stücke von Ella Fitzgerald oder Dean Martin.

„Wir gehen in eine Klasse und irgendwann hat Lisa mich gefragt, ob ich ihren Gesang mit meinem Klavierspiel begleite“, so Klara Westhus lächelnd beim Gespräch mit KIM-Mitglied und Musiklehrer Stephan Glagovsek-Adam, der zwischen den Stücken launige Einführungen in die Jazz-Geschichte gibt. Lisa Kerl entzückt durch ihren glockenhellen Sopran, dessen Wirkung auf das Publikum, trotz Erkältung, groß ist. Die Jugendliche ist musikalisch vorbelastet, denn ihre Eltern sind beide Opernsänger. Klara Westhues beendet den Auftakt des Jazzabends mit einer schmissigen Version von Paul Desmonds „Take Five“.

Nach einer Pause – der Hut geht rum, um auch zukünftig ein variationsreiches Programm gestalten zu können – tritt die Wuppertaler Jazz-band Yellow Days auf. (Der Saxofonist Eugen Firla ist praktischerweise der Sohn der KIM-Aktiven Irmgard Firla.) Sie beginnen mit einem Stück von Miles Davis, spielen Jazz-Standards und eigene Songs.

„Wir sind regelmäßig in Mülheim und Umgebung unterwegs, um neue Nachwuchsmusiker zu finden, denen wir eine Bühne bieten können“, so Marlies Schröder von KIM, eine tolle Initiative musikbegeisterter Ehrenamtlicher.