Mülheim.

Olympia vorbei, die Fußball-Weltmeisterschaft naht. Wird es in Mülheim Public Viewing, öffentliches Gucken in der Menschenmenge, geben? „Drei Bewerbungen liegen inzwischen vor“, heißt es aus dem Ordnungsamt der Stadt, die die Übertragungen unter freiem Himmel zu nächtlicher Stunde letztlich genehmigen muss. Dort wartet man allerdings noch auf den exakten Erlass der Bezirksregierung.

Mit dem Wasserbahnhof, dem Hangar am Flughafen und der Freilichtbühne könnte es zumindest drei Orte geben, wo die Spiele live auf Großleinwänden übertragen werden. Das Bundesumweltamt will für die Spiele in Brasilien per Verordnung auch Übertragungen zu sehr später Stunden möglich machen. Ein möglicher Konflikt?

Übertragungen im Freien

„Wir rechnen mit keinen Schwierigkeiten“, sagt Frank Jakob von der Agentur „Checkinevent“, die im Hangar die Spiele der Deutschen zeigen möchte. „Wir sehen wegen der Lage auch nach 22 Uhr keine Lärmprobleme“, sagt er und könnte sich auch Übertragungen im Freien vorstellen. In dem Fall hätten am Flugplatz etwa 1600 Fußballfreunde Platz. In der Halle allein liegt die Kapazität bei etwa 800 Besuchern. Der Eintritt wäre wieder kostenlos. „Familienfreundliche Preise“ bei Getränken sollen unterm Strich am Flughafen eine ausreichende wirtschaftliche Basis für den Veranstalter sein.

Gar nicht so sehr auf Masse aus sind die Betreiber der Freilichtbühne an der Dimbeck. „Wir wollen gerne die Spiele zeigen wie bei den letzten Meisterschaften, wollen dies aber nicht bewerben. Einige hundert Besucher hatten wir zuletzt“, berichtet Hans-Uwe Koch, Vorsitzender der Regler, die die Freilichtbühne betreiben. Ein Sicherheitskonzept liegt an der Feilichtbühne vor. Auch dort wird es keinen Eintritt geben. „Vieles“, sagt Koch, „wird hier ehrenamtlich geleistet.“

MST wird kein Public Viewing anbieten

Die Mülheimer Stadtmarketing und Tourismus GmbH (MST) wird kein Public Viewing anbieten. „Das wäre für uns eine sehr teure Aktion“, sagt MST-Chefin Inge Kammerichs. Leinwand, Technik, die Sicherung bei sehr hohem Menschenaufkommen kosteten eine gute fünfstellige Summe. „Das Geld haben wir nicht.“ Eine Großveranstaltung in der Müga würde zudem aufwendige Reinigungen im Nachhinein erfordern, so Inge Kammerichs.

Am Wasserbahnhof im „Franky’s“ freut man sich schon auf die WM-Zeit. Dort sitzt der Gast unter Bäumen und verfolgt die Spiele auf der Leinwand. Trotz hoher Sicherheitsauflagen – bis hin zur DLRG wegen der Wasserlage – hält das Team im „Franky’s“ am Public Viewing fest, weil es ein bei Mülheimern sehr geschätztes Angebot sei: „Wenn ein Spiel um 20 Uhr beginnt“, so Tobias Volkmann, „kommen die Ersten schon um 12 Uhr.“