Mülheim. Beim Preisträgerkonzert von „Jugend musiziert“ in der Sparkassen-Halle bewiesen die begabtenKinder und Jugendlichen enorme technische Reife an ihrem Instrument und viel musikalische Gestaltungskraft.

Dass die Musikschule mit ihrem neuen Domizil an der Von-Graefe-Straße mehr als zufrieden ist, hat sich herumgesprochen. Dass hierin auch eine Motivation liegen könnte für den besonderen Erfolg beim diesjährigen, im neuen Haus veranstalteten Regionalwettbewerb „Jugend musiziert“, vermutete Schulleiterin Bärbel Frensch-Endreß in ihrer Ansprache beim Preisträgerkonzert in der voll besetzten Kundenhalle der Sparkasse, die sich auch diesmal wieder als großzügiger Sponsor gezeigt hatte.

Hohe Qualität und große Vielfalt

Von insgesamt 220 Teilnehmern aus vier Städten stellte Mülheim die Hälfte, davon gewannen 81 junge Künstler einen ersten Preis, 47 wurden zum Landeswettbewerb weitergeleitet. Aber nicht nur der quantitative Erfolg stellt einen neuen Höhepunkt in der Erfolgsgeschichte der Musikschule dar, auch die Qualität des Gebotenen konnte in mehrfacher Hinsicht beeindrucken.

Einmal in ihrer stilistischen Vielfalt: Sie reichte von der Renaissance-Musik Heinrichs VIII. über Klassik, Romantik, Folkloristisches und Poppig-Jazziges bis zu ausgesprochen modernen Stücken etwa von Helmut Lachenmann oder Torbjörn Lundquist. Bei Letzterem kam noch ein weiteres Element hinzu: einige außergewöhnliche, seltener anzutreffende Besetzungen. Das begann schon mit einem hervorragend vorgetragenen Harfensolo von Michael Glinka, setzte sich fort über ein mitreißendes Schlagzeugsolo von Murray Houllif und endete schließlich bei Lundquist mit der aparten Mischung von Akkordeon und Schlagzeug, deren überraschende, teilweise irisierende Klangwirkungen besonderen Beifall provozierten.

Von der Harfe bis zum Schlagzeug

Aber nicht nur die Interpreten ganz moderner Musik zeigten ein besonderes Maß an Konzentration und Klangsinn, auch die Wiedergabe von Stücken der geläufigeren Literatur, etwa von Bartok, Prokofjew oder Rachmaninow, zeigte eine erstaunliche Gestaltungskraft bei Schülern und Schülerinnen, die zum Teil von der Musikschule schon an umliegende Hochschulen gewechselt sind. Eine Reife, die sich sicher bei manchen technischen Hochbegabungen auch noch entwickeln wird.

Nach der Urkundenverleihung durch Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld wurden auch die beteiligten Lehrer geehrt, bevor sich alle zu einem - diesmal besonders großen - Familienfoto vereinigten.