Die Gebühren für die Außengas­tronomie in Mülheim werden halbiert. Dies haben Finanzpolitiker von SPD, FDP und Wir-Linke beschlossen. CDU und Grüne stimmten dagegen, die MBI enthielten sich. Die Parteien versprechen sich davon eine Stärkung insbesondere der Gastronomie in der Innenstadt. Die politische Konkurrenz sprach von „Populismus“. CDU-Ratsherr Heiko Hendriks wandte sich in der Sitzung des Finanzausschusses direkt an die politischen Wettbewerber: „Eigentlich ist das ein Skandal, was Sie hier machen.“ Die Stadtkasse könne sich den Rabatt nicht leisten. Das sah die Mehrheit anders. Eine Gebührenentlastung für die Gas­tronomiebetriebe sei vor allem in der Innenstadt nötig, damit zarten Pflänzchen dort nicht das Wasser abgegraben wird. „Die Gastronomie“, so stellten SPD und FDP in ihrem Antrag fest, „befindet sich derzeitig in einer nachweisbar schwierigen wirtschaftlichen Situation“.

CDU und Grüne schlugen dagegen vor, die Gebühr pro Quadratmeter von 4,60 nur auf 3,80 Euro zu senken. So könne einerseits der Gastronomie geholfen werden, andererseits trage das der „katastrophalen Haushaltslage“ Rechnung. Letztlich ging es bei den Vorschlägen um 11 000 Euro Differenz. Im Jahr 2013 nahm die Stadt 40 028 Euro für die Außengastronomie im Stadtgebiet ein.

Ein Bericht in der NRZ hatte vor 14 Tagen die Debatte ausgelöst. Danach nimmt im Umkreis keine andere Stadt mehr Gebühren, wenn ein Gastronom Tische und Stühle auf die Straße stellen will. Essen-Rüttenscheid beispielsweise rangiert bei 3,20 Euro. Der Begriff „Gebühr“ ist dabei irreführend: Mit der Abgabe ist keine städtische Gegenleistung verbunden.