Insolvenzen sind im Handwerk an Rhein und Ruhr so selten wie seit 20 Jahren nicht. 317 Konkursfälle im Jahresverlauf 2013 meldet die Handwerkskammer für den Regierungsbezirk Düsseldorf; 66 weniger als noch ein Jahr zuvor. Im Jahr 2009 waren im Sog der Finanz- und Wirtschaftskrise noch 428 Handwerksunternehmen aus Illiquidität vom Markt gegangen.

Die Insolvenzquote sank im rheinischen Handwerk auf sechs Fälle je 1000 Unternehmen. Bundesweit liegt die Insolvenzquote nach Angaben des Instituts für Mittelstandsforschung bei knapp neun Fällen je 1000 Unternehmen.

Meisterpflicht habe sich bewährt

„Die Meisterpflicht für Selbstständige macht das Handwerk vergleichsweise weniger krisenanfällig. Vorerst 74 Firmen konnten nach abgeschlossenem Insolvenzverfahren weiter am Markt aktiv bleiben – das heißt, dass in rund jedem vierten Fall der Betrieb gerettet werden konnte“, betonte Kammerpräsident Professor Dr. h.c. Wolfgang Schulhoff.

Die größten Anteile unter den Insolvenzen im Handwerk entfielen mit 37,5 Prozent auf das Ausbaugewerbe und mit 29 Prozent auf das Bauhauptgewerbe.

Damit weicht das Bauhandwerk von der allgemein günstigen Insolvenzentwicklung negativ ab. In den Jahren 2011 und 2012 waren jeweils lediglich knapp über 20 Prozent der Konkursfälle im Kammerhandwerk auf das Bauhauptgewerbe entfallen. „Nicht jedes Bauunternehmen konnte im letzten Jahr den langen und harten Winter wirtschaftlich überstehen“, erläuterte Wolfgang Schulhoff.