Mülheim. . Wer in Mülheim lebt, lebt sicherer als viele andere im Land. Dies unterstreicht die Polizei mit Verweis auf nicht mehr steigende Einbruchszahlen, weniger Verletzte im Straßenverkehr und deutlich weniger Übergriffe in der Innenstadt als bisher. Die Vorbeugung zahle sich aus, heißt es, aber auch der Kontrolldruck – der soll bleiben.
Sie leben in einem großen Mehrfamilienhaus? Dann sollten Sie gerade freitags und samstags zwischen 16 und 18 Uhr vorsichtig sein, wen sie ins Haus lassen. Die Polizei hat ermittelt, dass gerade dann in Mülheim Wohnungseinbrüche verübt werden, mehr in großen Häusern als in Einfamilienhäusern. Allerdings, so Wolfgang Schulte, Wachleiter in Mülheim, steigen die Einbruchszahlen nicht mehr, ein Rückgang sei spürbar.
„Für uns ist das sehr erfreulich“, sagt Schulte und führt dies vor allem auf drei Dinge zurück: Der „wachsame Nachbar“ schaltet sich häufiger ein als früher. Immer mehr Wohnungen und Häuser sind inzwischen speziell gesichert. „Mehr als jeder dritte Einbruchsversuch scheitert in Mülheim, weil der Einbrecher nicht ans Ziel kommt.“ Und: Die Schwerpunktkontrollen, um überregionale Einbecherbanden zu ermitteln, zeigten offensichtlich Wirkung.
Der Mülheimer lebt sicherer – auch was den Verkehr angeht. Dietmar Hoga, Direktor des Verkehrskommissariates, listet eine Reihe positiver Entwicklungen auf: Unfallzahlen sinken, die Zahl der Schwerverletzten geht zurück, die Zahl der Unfallfluchten mit Verletzten nimmt ab. Gerade Kinder und Jugendliche sind seltener in Unfälle verwickelt. „Mülheim liegt im Vergleich deutlich unter dem Landesschnitt“, betont Hoga.
Rückgänge vermeldet die Behörde auch bei der Kriminalität, nur in Heißen und Dümpten sei ein leichter Anstieg zu verzeichnen, heißt es. Von einer Entspannung spricht die Polizei auch in Eppinghofen, wo sie mit einem hohen Personaleinsatz Versuche bekämpft, eine Art rechtsfreien Raum zu schaffen. „Bei jedem Einsatz gab es dort eine große Solidarisierung gegen die Polizei“, berichtet Schulte und stellt fest: „Das hat sich erledigt.“
Die Rockerbande, die versucht hatte, sich in Eppinghofen anzusiedeln, konnte verdrängt werden. „Wir können feststellen, dass Rocker die Eppinghofer Straße mittlerweile meiden“, sagt Schulte. „Die Mülheimer können sicher sein, dass wir den Rockern das Feld nicht überlassen werden und den Kontrolldruck aufrecht erhalten.“ Die Politik nimmt dies mit Erleichterung auf. Neueste Erkenntnisse zeigten jedoch, so ein Bericht der Stadt zur Sicherheitslage, dass die Rockergruppe bestrebt sei, wieder nach Mülheim zurückzukehren.
Deutlich weniger Klagen über Diebstähle, Belästigungen und Körperverletzungen gibt es von Bürgern und Händlern in der Innenstadt. Dort hatte lange eine Jugendgruppe für Unruhe gesorgt. Die Polizei konnte führende Köpfe inhaftieren. Vorsicht gilt dennoch: „Innerhalb der Jugendgruppe“, so das Ordnungsdezernat, „kristallisieren sich derzeit neue leitende Personen heraus.“