Die Stadt hält den Vorwurf der Beamtenbeleidigung – Korruption – gegenüber der Ratsfrau Annette Klövekorn aufrecht. Der Fall gestaltet sich schwierig: Er habe den fraglichen Korruptionsvorwurf von Annette Klövekorn schon einen Tag später nicht einmal zitieren können, sagte Klaus Beisiegel, Referent im Umweltdezernat, vor Gericht aus. Erst als Amtsleiter Jürgen Zentgraf ihn in einer E-Mail fragte, ob der Satz so gefallen sei, habe er zugestimmt.
Indes bestritt die angeklagte MBI-Frau in der Gerichtsverhandlung weiter vehement, die Äußerung gemacht zu haben: „Es gab keinen Grund, jemandem Korruption vorzuwerfen, denn es handelte sich um einen legalen Vorgang, wenn auch einen unerfreulichen.“
Klarheit konnten weder die weiteren Zeugen bringen noch das Sitzungsprotokoll. Rolf Blessing vom Umweltamt glaubte zwar, den Satz gehört zu haben, zeigte sich jedoch verwundert darüber, dass „eine Sache so hochgekocht“ werde, es komme schon mal vor, dass Worte fallen, die an Beleidigung grenzen, das sei aber nichts Besonderes. Wie kam die Sache dann zur Klage?
Der angeblich Geschädigte Hubert Weiler wirkte vor Gericht dazu eher zurückhaltend: Er sei zur besagten Sitzung nicht da gewesen und erst einen Tag später mit dem Satz konfrontiert worden. Daraufhin sei er zum Amtsleiter gegangen mit der Bitte: „Sorgen Sie dafür, dass das richtiggestellt wird.“