Mülheim hat als erste Kommune im Land einen Arche-Park. Das Tiergehege Witthausbusch hat sich über Jahre zu einer schönen Tier- und Freizeitoase entwickelt, auch dank privater Unterstützer, nicht zuletzt der Bürgerstiftung. Entstanden ist eine Perle im Stadtgebiet, für junge, alte, ganz junge und ganz alte Menschen. Politisch punktet man damit nicht, wohl aber in Sachen sympathische Stadt.
Den Aufreger der Woche lieferte das Otto-Pankok-Gymnasium: Eine Schule muss aus Sicherheitsgründen gesperrt werden. Kein einmaliger Fall, aber ein seltener, der das Dilemma der armen Städte widerspiegelt. Die Rechnung für die Vernachlässigung öffentlicher Bauten fällt teuer aus. Wie soll die Stadt das bewältigen, neben all den Auflagen zum Brandschutz? Millionen müssen wohl auch ins Otto-Pankok-Gymnasium investiert werden, wo Eltern, Schüler und Lehrer zu Recht auf eine intakte Arbeitsstätte warten. Wer böse denkt, könnte vermuten, dass dort bewusst wenig investiert wurde, weil man die Schule insgeheim schon abgeschrieben hatte. Doch seit zwei, drei Jahren erlebt sie einen Aufwind. Was im Zuge der Schulsperrung sehr positiv auffällt: Die Hilfe in Not klappt in der Stadt erstaunlich gut.
Die städtebauliche Entwicklung rund um die Max-Planck-Institute geht weiter. Eine der wenigen Stellen, wo die Stadt so etwas wie Weltformat erreicht. Der architektonische Entwurf passt sich hier gut ins Umfeld am Kahlenberg ein. Da gibt es im Ruhrgebiet so manches Beispiel, wie es genau anders verlief.
Ein Fragezeichen steht hinter der Volkshochschule. Wohnortnahe Angebote in den Stadtteilen werden auch aus demografischer Sicht an Bedeutung gewinnen. Die Kooperation mit den Nachbarstädten sollte eine Selbstverständlichkeit und ausgebaut werden. Die Stadt wird zudem ernsthaft rechnen müssen, ob Millionen-Investitionen in die sanierungsbedürftige Zentrale noch Sinn machen und vertretbar sind.