Mülheim-Holthausen.. Die Umfriedung des Hauptfriedhofs an der Zeppelinstraße musste wegen mangelnder Standfestigkeit abgerissen werden. Jetzt prüfen Untere Denkmalbehörde und Amt für Friedhofswesen in welchem Umfang die Mauer wieder aufgebaut werden soll.


Da haben die Japanischen Schnurbäume ganze Arbeit geleistet: Ihre oberschenkeldicken Wurzeln haben die historische Umfriedungsmauer des Hauptfriedhofs zur Zeppelinstraße hin so aus dem Lot gebracht, dass sie abgerissen werden musste. Das Portal des Friedhofs ist als Baudenkmal eingestuft.

„Die Mauer, die man vorher kaum sah, weil sie zugewachsen war, war nicht mehr standfest, deshalb musste sie entfernt werden“, sagt Sylvia Waage, die Leiterin des Amtes für Grünflächenmanagement und Friedhofswesen.

Zurzeit begrenzt nur ein Bauzaun das Friedhofsgelände, dort, wo es an die Zeppelinstraße grenzt. In der kommenden Woche wird ein Ortstermin stattfinden mit Vertretern des Amtes für Grünflächenmanagement und Friedhofswesen sowie Mitarbeitern der Unteren Denkmalbehörde, bei dem geklärt werden soll, inwieweit die Mauer wieder aufzubauen ist. Denkmalrechtliche Vorgaben sowie die Finanzlage der Stadt werden dabei eine Rolle spielen.

„Die Mauer stammt aus den 20er-Jahren des letzten Jahrhunderts“, berichtet Sylvia Waage. Im vergangenen Jahr waren an der Umfriedung bauliche Mängel wie Risse festgestellt worden, eine Statik-Untersuchung ergab zudem, dass sich die Mauer bereits neigte. Zu gefährlich, befand man bei der Stadt, und ordnete den Abriss an. Ebenso sind bereits zwei der großen Schnurbäume, die nahe der Mauer standen, gefällt worden, drei weitere müssen noch fallen.


Verwurzelung der Schnurbäume suchte sich Weg unter steinerner Umfriedung

Expertin Waage dazu: „Die Bäume waren fast 100 Jahre alt, standen aber zu dicht an der Mauer.“ Dass sich die Natur in Form von Verwurzelungen irgendwann ihren Weg bahnt, sei bei der Anpflanzung anscheinend nicht ausreichend bedacht worden.

Das wolle man in Zukunft besser machen, so die Grünflächenamtsleiterin. Wenn geklärt sei, in welchem Umfang die Mauer wieder entstehen soll, werden ihre Mitarbeiter den Pflanzstreifen entlang der Umgrenzung wieder herrichten. „Dann“, so Waage, „werden wir Bäume pflanzen, die nicht so intensiv wurzeln.“

Zurzeit sind die Mitarbeiter des Grünflächenamtes damit beschäftigt, Untergehölz zu schneiden und so Platz zu schaffen für den Wiederaufbau der Einfriedung. „Mit diesen Arbeiten müssen wir durch sein, bevor es Vogelbrut gibt“ , betont Waage. Im April, so hofft sie, werde mit den Aufforstungsarbeiten begonnen.