Dümpten. .

Um eine ganze Reihe Bäume, die die Spazierwege durchs Horbachtal säumen, macht sich derzeit Werner Lümkemann Sorgen. Der Anwohner der Nordstraße geht regelmäßig mit seinem Hund in dem Waldgebiet spazieren und hat nun beobachtet, dass einige der Bäume mit leuchtender Sprühfarbe durchnummeriert worden sind.

Dr. Jürgen Zentgraf, Leiter des Amtes für Umweltschutz, bestätigt das: „19 Bäume sind im Rahmen der Kontrolle auf Verkehrssicherheit markiert worden.“ Werner Lümkemann zeigt auf den Baum mit der Nummer 1 und sagt: „Der hat zwar unten einen Borkenschaden, aber ansonsten sieht der nicht krank aus.“ Hoch gewachsen ist diese Buche, ihre Krone weit verzweigt. „Sie ist bestimmt 100 Jahre alt“, meint Lümkemann und zeigt auf den nächsten Fäll-Kandidaten. „Das da ist der schönste Baum im ganzen Tal“, findet Lümkemann und schwärmt: „Der ist so bizarr gewachsen – ein Prachtbaum.“ Und auch er trägt eine Nummer, steht also offenbar auch auf der Abholzungsliste. Für den Dümptener eine Schande. Bei einzelnen Bäumen wäre es ja vertretbar, sie zu entfernen, meint Lümkemann, gerade wenn sie dicht aneinander stehen, aber bei den besonders großen, schön gewachsenen dürfe das nicht sein. Er mutmaßt, dass die Anwohner, deren Gärten von der Boverstraße aus ans Horbachtal stoßen, es leid seien, das viele Laub von den großen Bäumen entsorgen zu müssen. „Da die Bäume nicht krank aussehen, drängt sich mir dieser Verdacht auf“, sagt der 76-Jährige – Beweise dafür hat Lümkemann freilich nicht.

Und tatsächlich gibt es eine andere, eine handfeste Erklärung für das bevorstehende Fällvorhaben im Horbachtal. „Sieben der insgesamt 19 Bäume sind abgestorben, vier haben Brandkrustenpilz, ein Pilz, der eine rasante Zersetzung des Holzes verursacht und so die Standsicherheit reduziert. Der Rest leidet unter Morschungen bzw. anderem Pilzbefall“, erklärt Dr. Jürgen Zentgraf und macht deutlich: „Eine Fällung dieser Bäume ist leider unumgänglich.“ Die Verkehrssicherheit gehe vor.