Zuletzt hagelte es in Sachen Kaufhof nur Schuldzuweisungen und Presseerklärungen, erst recht nachdem bekannt geworden war, dass Teile der Stadtverwaltung bereits Pläne zeichnen ließen, während andere die Rechtsgrundlagen erforschten und überdies bereits Gespräche über die Landesförderung von Abriss und Neubau laufen. Nimmt die Politik Planungsdezernent Peter Vermeulen (CDU) beim Wort, ist es damit nun erst einmal vorbei. Vermeulens schlug gestern im Wirtschaftsausschuss vor, in Anlehnung an ein entsprechendes Gremium, das seinerzeit zu Ruhrbania eingesetzt war, einen Arbeitskreis aus beteiligten Verwaltungsdezernaten und je drei Vertretern aller Ratsfraktionen zu bilden. In diesem Zirkel sollen in Zukunft alle Denkvarianten für ein städtisches Eingreifen tabulos diskutiert werden. Eine städtische Strategie, meinte Vermeulen, entstünde nur im Miteinander von Verwaltung und Politik – wenn die Diskussion darüber hinter verschlossenen Türen stattfinde und dort bleibe. Zwischen öffentlicher Förderung eines Abrisses und einer Enteignung liege eine breite Grauzone mit planungsrechtlichen Instrumenten.
Trotz Kritik der Grünen („Das Thema betrifft viele Mülheimer, es sollte öffentlich behandelt werden“) soll nun jener Arbeitskreis gebildet werden. Die CDU fordert weiter eine öffentliche Erklärung der Oberbürgermeisterin, was sie unter anderem mit Minister Groschek zu eventuellen Fördermodalitäten besprochen oder gar verabredet hat.