Mülheim. Sonne, blauer Himmel, sanfte Wellen auf der Ruhr – für einen Bauherrn, der direkt am Ufer 65 Eigentums- und 48 Mietwohnungen vermarkten will, sind das ideale Bedingungen. Ein Bagger gräbt demonstrativ im Erdreich. Am Baufeld 2 von Ruhrbania ging es am Dienstag los. Spatenstich – nach vielen Verzögerungen.

Die Stadt an den Fluss zu holen sei die richtige Entscheidung gewesen, betonte Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld gestern beim ersten Spatenstich auf Baufeld 2 von Ruhrbania. Der Mülheimer Wohnungsbau errichtet dort bis Ende 2015 unter anderem 113 Wohnungen, das „Ruhrquartier“.

Städte, so die OB, bewiesen ihre Zukunftsfähigkeit und Lebendigkeit, wenn gebaut werde. Trotz aller Skepsis habe Mülheim in den vergangenen Jahren diese Zukunftsfähigkeit mehrfach unter Beweis gestellt . „Es sind hochwertige Wohnquartiere entstanden.“ Der Wanderungssaldo falle nach wie vor positiv aus.

Baustart hatte sich verzögert

Immer wieder hatte sich der Baustart verzögert, auch durch die Insolvenz von Heine-Bau, die als Generalunternehmer das 25-Millionen--Euro-Objekt aus drei Baukörpern errichten sollte. Jetzt macht dies die Porr Deutschland GmbH und hat dazu ein Team mit 40 Bauarbeitern von Heine-Bau übernommen, dazu das komplette Planungsteam, wie Niederlassungsleiter Oliver Knörr erklärte.

Sonne, blauer Himmel, sanfte Wellen auf der Ruhr – für einen Bauherrn, der direkt am Ufer 65 Eigentums- und 48 Mietwohnungen vermarkten will, sind das ideale Bedingungen. Ein Bagger gräbt demonstrativ im Erdreich. Am Baufeld 2 von Ruhrbania ging es gestern los. Spatenstich. Endlich, sagten viele.

MWB stemmt das Projekt allein

MWB-Chef Frank Esser ließ denn auch schon mal die Gedanken weiter schweifen – Richtung Frühjahr 2016. Dann soll der Komplex fertig sein, die lang ersehnten Cafés ihren Betrieb an der Promenade aufgenommen haben. „Es wird nicht nur ein schönes Wohnquartier, sondern auch ein schöner Ort für Menschen, die einfach hier verweilen wollen.“ Der MWB stemmt das Projekt allein und ist angesichts der Nachfrage guter Dinge. Ein Drittel der Wohnungen sei bereits verkauft, das sei mehr als man erwartet habe.

Fast zehn Jahre, nachdem die ersten Pläne von Ruhrbania präsentiert wurden, geht es nun also an den dritten Bau mit Wohnungen am Fluss. Dabei stehen in den ersten beiden Quartieren, von Vivacon und Kondor Wessels, noch immer Wohnungen frei. Die lange Bauzeit am Ruhrufer schrecke so manchen Kunden ab, war immer wieder zu hören.

Investoren stehen nicht bereit

In zwei Jahren dürfte am Ruhrufer aber erst einmal Ruhe einkehren, auch wenn die Stadt bereits sich Gedanken über das dritte Baufeld hinter der Brücke macht. Investoren stehen dafür jedoch noch nicht bereit. Die OB lobte den MWB wie auch die SWB, die das historische Rathaus nebenan saniert hat: „Starke Partner.“ Dahinter verbirgt sich auch Dank. Ohne die beiden Stadttöchter wäre Ruhrbania kräftig ins Stocken geraten.