Mülheim.

Das Aufwärmen vor lokalem Publikum geht dem Saarner René Steinberg leicht von den geschmeidigen Lippen: Einige Gags zur örtlichen Verkehrssituation, „wo selbst das Navi verreckt“, zum neuen Hafen- oder doch besser „Köttelbecken“, und der „gelernte Germanist“ hat die Lacher auf seiner Seite. Aber eigentlich will er ja nicht jammern, sondern mit seinem Soloprogramm „Wer lacht, zeigt Zähne“ demonstrieren, dass mit Humor einfach alles leichter geht und jede Widrigkeit im Leben gemeistert werden kann.

Das schafft der Saarner, der seit etlichen Jahren WDR-Hörern durch seine Formate: „Sarko de Funes“ oder „Die von der Leyens“ bekannt ist, mit ganzem Körpereinsatz. Sei es beim „Jammern“-Rap oder der Reiner-Calmund-Parodie mit dem Song „Mein Schmaus am See“. Umwerfend demonstriert er im ausverkauften Ringlokschuppen, wie sich deutsche Politiker nach getaner Regierungsarbeit in der Kellerdisco des Bundestags tanzend abreagieren.

Zwischendurch bringt er immer wieder skurrile bis peinliche Beispiele seines O-Ton-Archivs zu Gehör. Ausschnitte, die er geschickt mit seinem Thema, dass der Deutsche zum Jammern, Dramatisieren und Lamentieren neigt, verwebt. René Steinberg überzeugt damit, dass er offen ist für spontane Improvisationen, und dass er – obwohl er seine Gags schon viele Male aufgeführt hat – manchmal vor Lachen kaum weiter kommt. Sicher sorgt deshalb auch seine Tatort-Vision, bei der der nuschelnde Til Schweiger auf den knödelnden Herbert Grönemeyer und den näselnden Udo Lindenberg stößt, auf überbordendes Vergnügen. Mit einem letzten Höhepunkt beschließt Steinberg nach zweieinhalb Stunden sein Programm: einem Beispiel seiner Sarko de Funes-Reihe. Fürs Radio viel zu schade!

Reihe Kultur-Gut wird fortgesetzt

Am Donnerstag, 30. Januar, findet die Kultur-Gut Reihe mit Markus Krebs und seinem Programm „Hocker-Rocker“ in der Stadthalle Mülheim ihren Fortgang. Mehr Informationen unter www.kulturgut-muelheim.de.