Nur vier Konzerte im Festivalreigen sind in der Mülheimer Stadthalle gebucht. Über die Qualität der Künstler kann man allerdings nicht nörgeln. Zwei altbekannte Stars und zwei vielversprechende Newcomer treten auf.
Möglicherweise hat sich Xaver Ohnesorg an dem legendären Moerser Kabarettisten Hanns-Dieter Hüsch orientiert – nur in umgekehrter Richtung. Der pflegte zu sagen: Niederrhein ist überall. Für den Intendanten des Klavier-Festival Ruhr gibt es auch keine Grenzen. So sind im Rahmen des Festival vo, 9. mai bis 12. Juli Konzerte auch in Moers, Rheinberg, Rheda-Wiedenbrück und vor allem in Düsseldorf vorgesehen. In der Landeshauptstadt sogar mehr als in Mülheim. Nach fünf Konzerten im Vorjahr bleibt für die Mülheimer in diesem Jahr noch schmalere Kost mit lediglich vier Konzerten. Es waren mal bedeutend mehr. An der Akustik und der Auslastung der Stadthalle dürfte es nicht liegen, eher an der Präferenz der lokalen Sponsoren. Ohne die örtliche Sparkasse wären es womöglich noch weniger.
Über die Qualität der Tastenkünstler indes gibt es nichts zu nörgeln. Mit Anna Gourari und Maria João Pires kommen zwei versierte Stars und mit dem amerikanischen Duo Christina und Michelle Naughtan und Igor Levit sind zwei vielversprechende Newcomer zu erwarten, die jeweils erst ein Album vorlegten, damit aber schon aufhorchen ließen.
Gourari macht am Samstag,10. Mai, mit dem Programm ihrer jüngsten CD, von Bach bis Hindemith, den Anfang; Batholdy, Dvořák und Nacarrow stehen auf dem Programm, wenn am Donnerstag, 26. Juni, die beiden Naughton-Schwestern am Flügel sitzen; Levit nimmt sich am Montag, 30. Juni, Beethovens letzte drei Sonaten vor, mit denen er auch auf CD verblüffte (alle Konzerte 18-50 Euro). Am Donnerstag, 3. Juli, spielt Pires mit dem Kölner Kammerorchester Mozarts 20. Klavierkonzert (35-70 Euro).