Camilleris Hausärztin, die Mülheimerin Dorothea Stimpel, formuliert das Thema vorsichtiger: „Natürlich versuchen Krankenkassen zu teure Patienten loszuwerden, aber das ist nicht häufig.“ Camilleri sei ihr einziger Patient, der aus seiner Krankenkasse rausgeworfen wurde. „Diese Entscheidung ist schon sehr harsch“, räumt sie ein. Kurz nach der Kündigung hatte Stimpel der Knappschaft sogar ein Attest geschickt, dass die Schuld bei ihr liege, nicht bei ihrem Patienten. Die Krankenkasse hat sich davon nichts angenommen. „Der Mann ist multipelst erkrankt. In dem Fall hätte man tolerant sein müssen.“ Es gebe sicherlich häufiger Unstimmigkeiten zwischen Patienten und Krankenkassen, doch die können meistens beigelegt werden. „Die Krankenkasse mag juristisch auf der sicheren Seite sein, ethisch ist sie es sicher nicht. Herrn Camilleri wieder aufzunehmen, wäre ein Akt der Menschlichkeit.“