Mülheim. . Seit 20 Jahren tourt das amerikanische Ensemble „The Harlem Gospel Singers“ mit großen Stimmen durch die Welt. Nun machten die Sänger in der Mülheimer Stadthalle Station – und begeisterten mit unglaublicher Stimmgewalt.
Der Besuch eines Konzertes der „Harlem Gospel Singers“ sollte für alle per Computersound hochgestylten Schlagersternchen und ihre begeisterungsfähigen Freunde eigentlich Pflicht sein. Und wenn es nur dafür gut ist, endlich mal richtige Sänger kennenzulernen. Immerhin schon über 20 Jahre tourt das amerikanische Ensemble mit den großen Stimmen mit seinen Shows durch die Welt.
Gegründet wurde es 1991 von Queen Esther Marrow, die 1965 immerhin bei Duke Ellington vorsingen und später gemeinsame Auftritte mit Ella Fitzgerald, Harry Belafonte und Ray Charles genießen durfte. In der Stadthalle war die gefeierte Königin der Gospelmusik und ihr faszinierender Chor jetzt mit ihrer neuen Show „The Power of Love“ zu erleben. Geboten wurde eine glamouröse Performance der großen Stimmen und der glitzernden Kostüme und eine spannende Reise durch die Welt des schwarzen Kirchengesangs, dessen große Tradition dieses exzellente Ensemble bewahrt und erneuert hat.
Swingender Soul-Jazz
Mit leichten Nebelwölkchen und swingendem Soul-Jazz tauchten dann die blau-schwarz gewandeten Sänger ins Scheinwerferlicht ein, um temperamentvoll die große Gospel-Party zu eröffnen. Es sind allesamt grandiose Sänger, von denen sich noch jede Rock- oder Jazz-Band gerne auch nur einen einzigen wünschen dürfte.
Die „Königin“ dieser vitalen und bunten Show, deren Akteure tänzerisch immer in Bewegung bleiben, ist unangefochten Esther Marrow, die sich hier selbst die Frage stellte, warum sie ihrem Job seit nun 50 Jahren treu geblieben ist. Ihre deutliche Antwort: „Weil ich es liebe, zu singen.“ Und dieses kann sie wirklich wie kaum eine andere. Besinnlich ging es zunächst zu mit „The best Thing that ever happened to me“ bevor sie im Wechselspiel mit ihrem großartigen Chor die alten Gospel-Gassenhauer zum Strahlen brachte.
Mit ihrer unglaublichen Stimmgewalt und mit präzisem Timing für Rhythmus und Melodie ist Esther Marrow schon alleine das Eintrittsgeld wert. Und so gab es viel Beifall und stehende Ovationen für Esther Marrow und ihre Harlem Gospel Singers.