Der ehemalige Kaufhofkomplex vergammelt immer mehr. Von einer „Schrottimmobilie“ wird inzwischen in politischen Kreisen gesprochen. Der CDU-Fraktionschef Wolfgang Michels verwies jetzt in einem Gespräch mit der WAZ auf das Bundesbaugesetz und plädierte für eine härtere Gangart der Stadt gegenüber dem Eigentümer Jochen Hoffmeister: „Entweder er nutzt die Immobilie oder er entfernt sie“, sagt Michels. „Für ganz Ruhrbania ist der dortige Zustand Gift.“

Zugleich erwartet die CDU bereits im Ausschuss für Wirtschaft und Stadtentwicklung Ende Januar eine Klärung der Oberbürgermeisterin (SPD), welche Verhandlungen und in wessen Auftrag sie diese in der Angelegenheit mit dem Land führt und mit welchem Ziel. Die OB prüft derzeit Fördermöglichkeiten des Landes für eine weitere Nutzung des Immobilienstandortes. Aus Sicht der Grünen ist das nicht verkehrt, nur sollten auch die Ratsfraktionen darüber informiert werden. Das ist bisher nicht der Fall. Dass der Planungsdezernent in der Sache Kaufhof das Planungsrecht auslote, so Grünen-Fraktionschef Tim Giesbert, sei kein Sakrileg, sondern sogar nötig. Die harsche Kritik der SPD daran spiegelt aus Sicht der Grünen die Nähe der SPD zu Hoffmeister wider. Die Grünen äußern den Verdacht, dass Hoffmeister die Öffentlichkeit für Spekulationsverluste haftbar machen will.