Mülheim,. Sophie und Marie sind mit Abstand die beliebtesten Namen für Mädchen, die 2013 in Mülheim zur Welt kamen. Bei den Mülheimer Jungen stehen auf den Plätzen 1 bis 3: Ben, Luca, Luis. Und wo tauchen Kevin und Jacqueline in der aktuellen Namenshitliste auf?
Wenn Sie Thomas, Michael, Andrea/s, Sabine oder Susanne heißen, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Sie in den 1960er Jahren getauft wurden. Namen gehen mit der Mode, und heutige Generationen heißen eben anders als noch vor 50 Jahren: Sophie und Marie sind mit Abstand die beliebtesten Namen für Mädchen, die 2013 in Mülheim zur Welt kamen. Bei den Mülheimer Jungen stehen auf den Plätzen 1 bis 3: Ben, Luca, Luis. Ben und Mia sind übrigens bundesweit die beliebtesten Namen 2013. Mia wurden in Mülheim auch sechs Mädchen genannt.
Für die Namensstatistik im Standesamt Mülheim werden nur diejenigen Kinder registriert, die auch in Mülheim zur Welt kamen. Also in der Frauenklinik des Evangelischen Krankenhauses oder vereinzelt auch per Hausgeburt. 655 Kinder waren das im vergangenen Jahr. Mülheimer Eltern, deren Kinder 2013 in Essen oder Oberhausen zur Welt kamen, sind hierbei nicht erfasst.
Trend zu "alten" Namen
Grundsätzlich könne man sagen, erklärt Stadtsprecher Volker Wiebels, dass der Trend zu „alten“ Namen anhält. Wie Johanna (sechs Mädchen wurden so genannt) oder Emilia (fünf). Bei den Jungen wurden fünf Alexander genannt, drei hören künftig auf den Namen Emil. Eine Jacqueline oder einen Marcel sucht man unter den „Top 30“ von 2013 in Mülheim genau so vergebens wie eine Jennifer oder einen Kevin.
Der Trend der jungen Eltern bei der Namensgebung geht auch eindeutig zum Einzelnamen. 395 Kinder bekamen nur einen Vornamen, 243 Kinder noch einen Zweitnamen dazu. Bei 20 Kindern wählten die Eltern drei Vornamen aus. Mehr als drei Namen, wie man es gelegentlich aus Adelskreisen kennt, wurden beim Mülheimer Standesamt 2013 nicht registriert.
Standesamt hat das letzte Wort
Werdende Eltern wissen meist sehr genau, wie ihr Kind heißen soll. Doch das Standesamt hat das letzte Wort. „Wenn der Name gebräuchlich ist und nicht diskriminierend, wird er auch zugelassen“, sagt Volker Wiebels. Bei ausländischen Namen, etwa aus dem arabischen Raum, werde das geprüft. Aber auch bei anderen. Etwa bei dem Namenswunsch „Pippi“, nach der bekannten Kinderbuchfigur, würden Standesbeamte sicher nachfragen, ob das für ein Kind wirklich sinnvoll sei.
Eltern könnten gegen eine Entscheidung des Standesamtes klagen. „Aber daran,“ weiß Volker Wiebels, „kann sich keiner der langjährigen Standesbeamten erinnern. Wir wissen von keinem Fall, bei dem der Namenswunsch gerichtlich geklärt werden musste.“ Standesbeamte halten sich heute nicht mehr nur ans amtliche Vornamenbuch, sondern recherchieren längst auch in Namensdatenbanken im Internet.