Heinz Lison weiß, dass Träume von der Handelsstadt ausgeträumt sind, es schon länger waren. Der Sprecher der heimischen Wirtschaft empfindet es als unredlich, dass der Kaufhof in der Rückschau verklärt wird. „Der war schon kein wirklicher Magnet, als es ihn noch gab.“ Zu wenig Kunden, zu ungeeignete Verkaufsräume, schlechte Zahlen. Frühzeitig habe der Kaufhof-Vorstand seinerzeit entschieden, den Mülheimer Standort nicht zum Galeria-Konzept aufzuwerten. Das vor dem Verkauf des Gebäudes an den jetzigen Eigentümer Jochen Hoffmeister verschwiegen zu haben, sei im Nachhinein noch unverzeihlich. Lison: „Die haben den über den Tisch gezogen.“

Damit relativieren sich für Lison auch die politisch motivierten Vorhaltungen, die an Hoffmeisters Adresse regelmäßig ergehen, frei nach dem Motto, der habe den Ertrag gehabt, nun solle er auch für ein Zukunftsmodell berappen. „Das ist reine Politik“, sagt Lison, „mit der Wirklichkeit hat das wenig zu tun.“ Die Wirklichkeit, das ist für ihn die Einsicht, dass der Kaufhof-Platz buchstäblich ein städtisches Anliegen ist. Ein Anliegen der Allgemeinheit. Diese Interessenslage mit den Interessen des Eigentümers in Einklang zu bringen, das ist für ihn die Aufgabe, die „man mit öffentlichen Erklärungen nur verhindert“.

Ähnlich hatte es auch schon Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld formuliert, als sie sagte, man müsse aufhören, über den Eigentümer zu reden, „die Politik ist gehalten, mit dem Eigentümer zu reden.“

Bei dem aber klingelt das Telefon in dieser Frage überschaubar wenig.