In dieser Woche war die Aufmerksamkeit plötzlich da. Schon letzte Woche hatte Innenstadt-Gastronom Rajesh Luthra versucht, in der Mülheimer Du weisst-Facebook-Gruppe eine Diskussion über den Zustand der City zu starten. Aber erst in dieser Woche erfolgten auf seine Beiträge in der Gruppe (aktuell: 10.675 Mitglieder) auch Reaktionen. Und zwar nicht zu knapp.
Immerhin 148 Kommentare zog ein Beitrag Freitagabend nach sich, den der Inhaber von „Leonardo“ und „Pinchos“ am Mittwoch-Nachmittag eingestellt hat. Der Hintergrund: Das Schnellrestaurant Di Lara an der Leineweberstraße 21 hat geschlossen. Für Luthra der Anlass seine Kritik wieder aufzunehmen: „Langsam muss die Stadtverwaltung wahrnehmen, dass hier alles den Bach runter geht“, schreibt er über ein Foto des geschlossenen Lokals.
35 Personen haben schon den Gefällt-mir-Button gedrückt. Besonders aufschlussreich ist aber ein Blick in die Kommentarspalte, die, wie gesagt, für die Verhältnisse der Gruppe überaus lang geworden ist.
Interessanterweise wird die Stadt in den ersten Beiträgen noch verteidigt. „Was kann eine Stadtverwaltung schon dagegen tun?“, wird gefragt. Doch dann bekommen diejenigen, die glauben, dass die Verwaltung tatsächlich etwas tun könnte, argumentativ Oberwasser. Es wird auf die Nachbarstadt Essen verwiesen. Dort stehe mitten in der City ein Einkaufszentrum - um einige Dimensionen größer als das Forum - und trotzdem sei die City stets gut gefüllt. Der Grund: Die Essener Stadverwaltung habe offenbar zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Akzente gesetzt, um hochwertigen Handel in der City halten zu können.
Schließlich wurde Luthra in einem Kommentar konkret, und fragte, wer aktuell noch für die amtierende Oberbürgermeisterin stimmen würde - doch hier erfolgte kein Rückhall.
Dafür hat mittlerweile ein anderer Post Luthras - ebenfalls zur Innenstadt-Problematik - eine weiter Debatte angefacht.Freilich wirklich neue Argumente wurden hier nicht ausgetauscht. Aber auch hier kann sich die Anzahl der Kommentare schon sehen lassen: 35 Stück in sechs Stunden. All dies beweist: die Situation der Innenstadt lässt die Mülheimer auch im Netz nicht los. Man wird sehen, ob es so bleibt.