Die bisher schönste Nachricht des jungen Jahres wurde bereits in der Silvesternacht geschrieben, um exakt 1.49 Uhr kam mit der kleinen Greta das erste Mülheimer Kind des Jahres zur Welt. Die Eltern Anne Worsch und Mario Brandt werden ihr Glück auch heute, drei Tage nach der Entbindung, kaum fassen können. Neues Leben in Mülheim – Optimismus willkommen!

Der Stadt tut frisches Blut gut, nicht nur wegen der leidigen demografischen Entwicklung. Insgesamt sind pfiffige Ideen gefragt, um der Stadt auch einen Teil jener Lebensqualität wiederzugeben, die sie im Laufe der Zeit durch einige krasse Fehlentscheidungen eingebüßt hat. Weiter eine Herkulesaufgabe bleibt die Wiederbelebung der Innenstadt. In den vergangenen Jahren ist viel geredet worden, Bürger haben sich beteiligt an der Debatte, haben im Charrette-Verfahren Ideen für die ­City, speziell auch für den Rathausmarkt und den Kaufhof gegeben.

Millionenschwer ist das Innenstadtkonzept, mit dem Mülheim sich eine bessere Zukunft bauen will. Für eine Realisierung braucht es großzügige Fördergeber. Anders wird der groß gedachte, aber auch notwendige Stadtumbau nicht zu leisten sein. Bleibt zu hoffen, dass die Unterstützung von Bund und Land nicht ausbleibt. Mülheim braucht Erneuerung. Die Stadt ist in ihrem Kern, in ihrem Wohnzimmer längst nicht mehr lebendig genug. Sie ist zusehends verlassen. Zu viele Händler, zu viele Gastronomen und Kneipiers haben ihr den Rücken gekehrt, als dass sie es schaffen kann, jener Fixpunkt zu sein, der einer Großstadt gebührt.


Nun sollen im Frühjahr der Platz am neuen Hafenbecken und die Ruhrpromenade eröffnet werden. Von drei Gastronomieflächen ist nach öffentlicher Verlautbarung von Ruhrbania-Investor Kondor Wessels aber erst eine vermietet. Hoffentlich folgen zwei weitere Vertragsabschlüsse bis zum Frühjahr. Denn die öffentlichen Ruhrbania-Flächen können für Belebung sorgen, ein neuer Charme deutet sich hier an. Alle Mülheimer sollten mittun, damit von Ruhrbania ein positives Signal ausgehen kann. Wer seine Stadt dauerhaft und missmutig schlechtredet, wird auch keine Wende zum Besseren erleben.

Wir sollten uns auf Ruhrbania freuen, auch wenn die Architektur keine Sternchen verdient. Es ist ein Schritt in die Zukunft, so oder so. Die kleine Greta wird auch Ruhrbania als ihre Stadt kennen lernen. Sie wird ihrer Heimatstadt sicher mit Optimismus gegenübertreten.