Trotz der doppelter Abiturjahrgänge haben die Aussichten auf einen betrieblichen Ausbildungsplatz für Hauptschüler nicht ab-, sondern sogar zugenommen. Das ergab jetzt eine Studie. „Es bekräftigt unsere Erfahrungen, dass hiesige Betriebe gezielt auch Hauptschülern eine Chance für den Berufseinstieg bieten“, sagt Wolfgang Schmitz, Hauptgeschäftsführer des auch für Mülheim zuständigen Unternehmerverbandes.
In vielen Branchen und Berufen, so Schmitz, herrschten längst Fachkräfteengpässe. Um geeignete Nachwuchs-Mitarbeiter zu rekrutieren, habe sich die duale Ausbildung bewährt. „Viele Unternehmen setzen auf praktisch begabte Schüler, die auch als fertiger Geselle in der Produktion bleiben und nicht ein Studium aufsatteln wollen“, betont der Hauptgeschäftsführer. Hierzu biete etwa die Metall- und Elektroindustrie ausgezeichnete Möglichkeiten, sowohl was Verdienst als auch Karriereaussichten angehe. „Ein ausgelernter Metallarbeiter verdient im Schnitt 50 000 Euro im Jahr.
Mit Sorgen beobachtet der Unternehmerverband jedoch einen Leistungsabfall: „Egal welcher Schulabschluss – grundsätzlich hat die Ausbildungsfähigkeit der jungen Leute nachgelassen.“ Firmen berichten, dass sie seit Jahren die gleichen Einstellungstests machen und immer „katastrophalere Ergebnisse“ erhielten. Einerseits, so Schmitz, könnten junge Leute heute manchmal nicht einmal einen Zinssatz oder die Fläche eines Rechtecks berechnen. Anderseits mangele es Jugendlichen an Pünktlichkeit und Ehrgeiz.
Allerdings sinkt in Mülheim auch seit Jahren die Zahl der Jugendlichen, die ohne Abschluss ihre Schullaufbahn beenden, ein Erfolg vieler Kräfte. So arbeitet seit langem der Unternehmerverband mit den Schulen daran, die Ausbildungschancen zu verbessern.