Raadt/Saarn. . Mehr als 160 Exemplare präsentieren die Züchter im Vereinsheim des SV Raadt. Für die Züchter wird es immer schwieriger, junge Leute für das Hobby zu begeistern, trotz des heimlichen Stars, dem Warzenerpel Bruno.
Stolze Hähne, elegante Tauben und fröhliche Hühnerdamen gibt es am 4. und 5. Januar in der Gaststätte „Zum Forstbach“ (Vereinsheim des SV Raadt) zu sehen. Der Rasseflügelzuchtverein (RGZV) Mülheim-Saarn veranstaltet an diesem Wochenende seine traditionelle Geflügelschau.
Mehr als 160 Tiere präsentieren die Züchter aus Mülheim und Umgebung. Am Samstag beginnt die Veranstaltung um 9.30 Uhr und dauert an bis um 18 Uhr, am Sonntag ist die Ausstellung zwischen 9 und 14 Uhr für das Publikum geöffnet. Dieter Bergenthun hält voller Stolz den Seebright-Hahn in seinen Arm. Das nach einem englischen Adeligen benannte Tier gehört zu den kleinsten Zwerghühnern der Welt. Der Vorsitzende des RGZV erklärt: „Das ist ein ganz besonderes Huhn. Das Federn glänzen grünlich. Das Federkleid ist bei diesem hier golden, es gibt aber auch Seebright-Hühner mit einem silbernen Federkleid.“
Das kleine Tier weilt zurzeit auf Bergenthuns Zuchthof und wird bei der Ausstellung zu sehen sein. Höhepunkte der Rassengeflügelschau möchte Bergenthun nur sehr ungerne aufzählen – für ihn ist jedes Tier eine Besonderheit und wert es sich mal anzuschauen. So stellen die deutschlandweit agierenden Züchter unter anderem einen Dresdner Hahn, die riesigen Kingtauben, das deutsche Lachshuhn und eine Menge Brieftauben aus.
Nur Bergenthuns größter Star muss an dem Schau-Wochenende zu Hause bleiben: Der Warzenerpel Bruno, der sogar schon einen Auftritt beim WDR hinter sich hat und auf Kommando mit dem Schwanz wackelt. „Unter uns gesagt, Enten machen viel zu viel Mist“, begründet Bergenthun die Entscheidung, den zehn Jahre alten Erpel auf dem Hof zu lassen.
Die Veranstaltung bietet dem Verein die Möglichkeit, sich einer Öffentlichkeit zu präsentieren. Bergenthun erwartet rund 400 Besucher. Wie andere Zuchtvereine auch, kämpfen die Geflügelzüchter aus Saarn mit großen Nachwuchsproblemen. „Es wird immer schwieriger junge Leute dafür zu gewinnen“, sagt Bergenthun. Doch es gibt auch positive Beispiele. In Raadt wird die erst 15 Jahre alte Sonja Schulze zum ersten Mal ihre Lakenfelder Hühner präsentieren. Ein Hoffnungsschimmer.