Der adventlichen Atmosphäre will die MST unter anderem mit dem verkleinerten Weihnachtstreff auf der Schloßstraße erfolgreich Ausdruck verliehen haben. Dagegen regt sich Widerspruch aus der Bürgerschaft
Zufrieden, überaus zufrieden mit dem adventlichen Dreiklang aus Schloß- und Schiffsweihnacht sowie dem neuen, so genannten Weihnachtstreff zeigte sich dieser Tage die veranstaltende Mülheimer Stadtmarketing und Tourismus GmbH, MST. Weihnachtstreff, das bedeutete einige wenige Stände entlang der Schloßstraße. Weniger sei mehr, meinte die MST und reklamierte damit die Hoheit über die adventliche Stadtstimmung für sich. Das will nun Heinz Wilhelm Auberg so nicht stehenlassen. Auberg, der unter anderem dem Styrumer Geschichtsgesprächskreis angehört, hat mit vielen Mülheimern gesprochen, wie er sagt und verortet das Stimmungsvolle in den Dezembertagen ganz woanders. Seine Eindrücke hat er gedichtet, sozusagen verdichtet. Sie lauten:
Weihnachten in unserer Stadt
findet sehr gespalten statt.
Am Fuß vom Synagogenplatz
Würstchenbuden Schmackefaz.
Man braucht nicht lange hier zu suchen
überall Reibpfannekuchen.
Vor dem Forum in der Mitte
gibt` s die beliebte Glühweinhütte...
Doch vor dem Gerd Tersteegenhaus
sieht`s heimatlich romantisch aus.
Am Abend, wenn es langsam dämmert
beginnt in Buden, selbst gezimmert,
ein vorweihnachtlich reges Leben,
wonach die Leute gerne streben.
Hier brennt man selber noch die Mandeln
und kann durch Hinterhöfe wandeln.
Laubsägearbeit ist zu sehn
und Kunstgewerbe auszuspähn.
Die Ziegler-Schüler, sehr adrett,
wirken freundlich und sehr nett.
Anwohner in die Höfe locken
vom Petri läuten laut die Glocken
Heimat im Tersteegenhaus!
Alles sieht so festlich aus.
Weihnachtsmarkt in unsrer Stadt
findet um den Kirchturm statt.