Speldorf. .

Übrig blieb nur ein Farbfleck. Viele Spaziergänger werden an diesem Klecks roter Farbe passieren, ohne ihn wahrzunehmen. Bert Butzke hingegen fährt mehrmals täglich an der beschmierten Hausfassade vorbei und denkt an jene Ereignisse vor über 40 Jahren, die an dem Gebäude an der Ecke Saarner Straße und Siepenstraße ihre Spuren hinterließen. Den 100. Geburtstag Willy Brandts nimmt der ehemalige Lehrer und Fotograf nun zum Anlass, um andere zu suchen, die sich erinnern.

Ende der 1960er Jahre war es, schätzt Bert Butzke, als der Bauherr des Gebäudes seine Verehrung für Willy Brandt durch ein großes schwarz-weiß Porträt zum Ausdruck brachte, das er an der Hauswand montierte. Doch bereits ein paar Tage später wurde, sagt Butzke, „das Bild durch den Wurf eines Farbeimers zerstört“. Eine ganze Zeit sei das Foto beschmiert hängen geblieben und sei so letztlich „ein Schandfleck für die Zerstörer“ geworden.

Lange ist es her, doch Bert Butzke würde gerne wissen, „wer von den Speldorfern sich daran noch erinnert“. Vielleicht hat ja jemand Fotos von dem Porträt im (un-)beschmierten Zustand oder weiß Näheres über das damals Geschehene. Vielleicht, schlägt er vor, wäre das auch eine gute Recherche-Aufgabe für Schüler der Willy-Brandt-Schule.