Trotz eher positiver Kennzahlen: Der Sprecher der regionalen Wirtschaft, der Mülheimer Heinz Lison, sieht das Ruhrgebiet vor tiefgreifenden Herausforderungen. „Wir brauchen in unserer Region ein angemessenes Problembewusstsein, denn wir fallen bei Investitionen und der Schaffung von neuen Arbeitsplätzen weiter zurück“, sagte Lison.
Zwar könnten sich, wie eine aktuelle Umfrage der „Arbeitsgemeinschaft Arbeitgeber Ruhr“ zeige, die vielen erfolgreichen und innovativen Unternehmen im Revier behaupten, doch kämen zu wenig neue Betriebe hinzu. Ein Grund dafür sei, dass die Finanzmisere der Ruhrgebietsstädte immer mehr zu Lasten der Wirtschaft gehe. Lison nennt hier die Erhöhung der kommunalen Steuern, fehlende Investitionen in die Infrastruktur und den Mangel an hochqualifizierten Fachkräften. Lison plädiert für eine bessere Zusammenarbeit der Städte im Revier.
Hoffnung ruht auf 2014
Nach dem aktuellen Barometer der „Arbeitsgemeinschaft Arbeitgeber Ruhr“ hat die Konjunktur im Ruhrgebiet im zweiten Halbjahr angezogen. Dabei lässt ein nachhaltiger Beschäftigungsaufbau aber weiter auf sich warten. Geschäftslage und Erträge rangieren aber wieder in einem erfreulichen Bereich, sagte Lison. Der Beschäftigungssaldo ist allerdings weiter leicht im Minus.
Eher positive Umfrage-Ergebnisse vermeldet auch die IHK: Das Konjunkturprädikat „gut“ wird mit 25 Prozent häufiger vergeben als noch vor einem Jahr. „Erfreulich stimmt vor allem der Blick in die Zukunft“, erklärt die stellvertretende IHK-Hauptgeschäftsführerin Veronika Lühl. Ein Drittel der Unternehmen erwartet, dass sich die Lage in den nächsten zwölf Monaten verbessern wird. Nur noch 16 Prozent befürchten eine ungünstige Entwicklung.