Für Mülheim war es die erste Aktion dieser Art, aber es wird nicht die letzte gewesen sein: Mit über 70 Einsatzkräften und auf der Suche nach Einbrechern hat die Polizei am Donnerstagabend über die ganze Stadt ein Kontrollnetz ausgeworfen - und einige blieben darin hängen: Zwei Männer wurden kurz nach einem Einbruch in ein Haus an der Blumenstraße gefasst, drei weitere, die mit Haftbefehl wegen Eigentumsdelikten gesucht wurden, konnte die Polizei ebenfalls festhalten. Das Polizeipräsidium will den Einsatz als Signal verstanden wissen: „Wir wollen und werden die Verbrecher verunsichern“, sagte Sprecher Peter Elke.

Derzeit gibt es zwar keine Spitzenwerte bei den Einbruchszahlen in der Stadt. Morgen könnte das schon wieder anders sein, meinte Elke: „Es gibt keinen Tag, an dem keine Einbrecher unterwegs sind. Im Schnitt haben wir in Mülheim täglich ein bis zwei Fälle.“ Die Großkontrolle ist aber auch gar nicht vorrangig als Ermittlungsaktion gedacht. Die Sperren stellten vielmehr eine unmissverständliche Botschaft dar, von der die Polizei durchaus hofft, dass sie sich im kriminellen Milieu rumspricht. Der Text: Die Polizei sucht dich nicht nur. Wenn du ‘Pech’ hast, steht sie bereits an der Autobahnauffahrt. Und wer es beim ersten Mal nicht verstanden hat, für den gibt es eine Wiederholung. Elke: „Wir machen das jetzt öfter.“

Beim Kampf gegen jene Tätergruppen, die hinter vielen Wohnungseinbrüchen stecken, sind die Mittel der Polizei ansonsten begrenzt: Sehr mobil sind diese Täter, die in kein festes Raster passen, meist aus anderen Städten, bandenmäßig organisiert und nicht selten aus dem Ausland, gern in Kleingruppen von drei, vier Personen unterwegs und oft genug gehören zu den Tätern strafunmündige Kinder, die man nur kurzfristig festsetzen kann und darf.

An elf Kontrollstellen, zumeist an den großen Ausfallstraßen in Nähe einer Autobahnab- oder -auffahrt hatten sich die Polizeiposten am Donnerstag positioniert. Zum Beispiel an der Monning: Die Straße wurde mit Pylonen einspurig gemacht, Polizeibeamte, unterstützt von Kräften der Einsatzhundertschaft schauten in jeden Wagen. Auch der „Beifang“ hatte es in sich: Ein junger Fahrer stand unter Drogeneinfluss, es waren Autofahrer ohne Versicherung und ohne Fahrerlaubnis unterwegs, Fahrzeuge mit Mängeln und überbesetzte Pkw wurden herausgewunken.

Die Polizei ist sich bewusst, dass solche Kontrollen durchaus zu Staus und Wartezeiten führen können. „Wir hoffen aber auf Verständnis“, sagte Elke. Er ist in diesem Punkt zuversichtlich: Seit Monaten häufen sich Fälle, in denen Beobachtungen aufmerksamer Nachbarn Einbrüche vereitelten oder Verhaftungen nach sich zogen.