„Die jungen Frauen sind in die Jahre gekommen, aber immer noch sehr schön“, sagt Dr. Gerhard Ribbrock, stellvertretender Leiter des Kunstmuseums Alte Post.

1963 wurde die Bronzeplastik „Lebensfreude“ auf Initiative des langjährigen Stadtdirektors Bernhard Witthaus vom Krefelder Bildhauer Heinrich Adolphs geschaffen und auf der Schloßbrücke aufgestellt, Grund genug, die elegante Skulptur zu ihrem 50. Jubiläum zu würdigen.

Adolfs hatte Ausstellungsverbot

Drei Mädchen, im Volksmund auch als „Drei Grazien“ bezeichnet, halten sich an den Schultern umfasst und straffen einen schmalen Wimpel, auf dem Möwen ausgeschnitten sind. Die stilisierte Skulptur auf der Schloßbrücke, die wohl als bekanntestes Kunstwerk und als Wahrzeichen der Stadt gilt, ist ungefähr drei Meter hoch und fünf Meter breit. Sie steht auf einem Sandsteinsockel, die die Erhabenheit und Eleganz des Kunstwerks betont. Der Betrachter erfasst das Kunstwerk, das sicher zu den meistfotografierten in der Stadt am Fluss gehört, in seiner Gesamtheit besser, wenn er etwas entfernt steht.

„Die Mädchen verkörpern die Stadt an der Ruhr, das Wasser, den Fluss und die Schiffe, und im Allgemeinen auch die Freiheit und das Majestätische“, schreibt Hannah Mo., ein Mitglied der Young Art Experts, die sich intensiv mit den Kunstwerken in ihrer Stadt beschäftigt haben.

Der Künstler Heinrich Adolfs studierte Bildhauerei in Krefeld und an der Folkwang Hochschule in Essen. Ab 1933 war er als freischaffender Künstler tätig. Nach dem Krieg entschädigten ihn zahlreiche öffentliche Aufträge, einige davon im Ruhrgebiet, für das ihm auferlegte Ausstellungsverbot im Dritten Reich.