Ob der Zeitplan für das private Studentenwohnheim, das Tengelmann an der Wissollstraße plant, gehalten werden kann, ist fraglich. Derzeit läuft noch ein Architekturwettbewerb für das Gebäude mit etwa 45 bis 65 Apartments, das dort entstehen soll, wo jetzt noch eine Wohngemeinschaft mit mehreren Unterstützern aus nah und fern für den Erhalt ihrer günstigen Wohnungen kämpft. Für Tengelmann sind die Häuser unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht mehr zu sanieren. Sie sollen abgerissen werden. Seit Oktober ist nur noch ein Haus bewohnt. Den Bewohnern war zum 31. Oktober gekündigt worden, was sie nicht akzeptieren wollen. „Wir haben inzwischen eine Räumungsklage eingereicht, für die im Februar eine mündliche Verhandlung anberaumt worden ist“, sagt eine Unternehmenssprecherin. Bis dahin heiße es abwarten.

Kein Einvernehmen mehr

Die WG bleibt nicht untätig. Im Oktober hatte sie zu einer Demonstration aufgerufen, an der sich 200, meist junge Menschen am Kurt-Schumacher-Platz beteiligten. Inzwischen wurde am Nachbarhaus, Nummer 53, die Gas- und Wasserversorgung abgeklemmt. Das nahmen die Bewohner am Montag zum Anlass für eine erneute Demonstration vor dem nahe gelegenen Einkaufsmarkt. „Behindert wurde die Versammlung von der Polizei“, wie es in einer Mitteilung der Bewohner heißt, weil die Versammlung nicht korrekt angemeldet sei. Ziel sei es, einen konstruktiven Dialog mit Tengelmann zu führen, heißt es darin. „Solange dies nicht gesichert ist, wird es auch weiter Widerstand gegen den Abriss geben.“ Die Unternehmenssprecherin weist dagegen darauf hin, dass eine einvernehmlicher Lösung gescheitert sei.