Mülheim. . Wird sich das Finanzierungskonzept für den Bau der neuen Bezirkssportanlage Heißen am Ende als stand- und sattelfest erweisen? Oder wird es wie ein Kartenhaus zusammenfallen? In Teilen der Politik sind die Bauchschmerzen weiter groß. Die Stadt bleibt unaufgeregt.
Wird sich das Finanzierungskonzept für den Bau der neuen Bezirkssportanlage an der Hardenbergstraße in Heißen am Ende als stand- und sattelfest erweisen? Oder wird es wie ein Kartenhaus zusammenfallen? In Teilen der Politik sind die Bauchschmerzen weiter groß, da nun mit dem Bebauungsplanbeschluss eine weitere Etappe zur Realisierung des Projektes genommen werden soll. Die Stadt versucht derweil zu beruhigen: Alles im Griff!
Wie mehrfach berichtet, soll jene Sportanlage mit zwei Spielfeldern und Vereinsheim für die beiden Clubs RSV Mülheim und TB Heißen gebaut werden. Finanziert werden soll sie in einem Gesamtpaket, das auch die Umwandlung von vier Sportplätzen in Bauland vorsieht: Auf der Wegscheid/Mühlenfeld, Rudolf-Harbig-Straße, Amundsenweg und Von-der-Tann-Straße. Das Gesamtprojekt soll finanziert werden mit Stiftungsgeldern, Mitteln aus dem Investitionsplan und aus der Sportpauschale, aber eben auch mit Erlösen aus dem Verkauf der vier Sportplatzflächen.
Am letztgenannten Finanzierungsbaustein machen sich die Zweifel fest, die von MBI, FDP und Wir-Linke erst zuletzt wieder im Planungsausschuss als ein Grund für deren ausbleibende Zustimmung zum Bebauungsplanbeschluss für die Bezirkssportanlage vorgebracht worden sind. „Die Finanzierung ist bis heute nicht geklärt“, so MBI-Fraktionssprecher Lothar Reinhard. „Die Finanzierung wurde zwar vorgestellt, sie funktioniert aber nicht“, begründete Wolf Hausmann (FDP) seine Enthaltung, „obwohl das Perspektivkonzept gut ist.“
Grundstücksvermarktung in drei Etappen
Laut Frank Berges, dem stellvertretenden Leiter des Immobilienservice, will die Stadt die Vermarktung der vier Sportplatzflächen in drei Etappen angehen.
In der Prioritätenliste oben steht die Baureifmachung der Flächen an der Rudolf-Harbig-Straße und „Auf der Wegscheid/Mühlenfeld“ in Heißen. Danach werde der Immobilienservice das Grundstück am Amundsenweg angehen, zuletzt das Areal an der Von-der-Tann-Straße. Dort werde nun der Schulsportbedarf ermittelt – um entsprechend alternative Standorte dafür zu suchen.
Längst auch hat die Bezirksregierung als Haushaltsaufsicht ein Auge auf die Finanzierung. Der Stadt hat sie strenge Vorgaben gemacht, zumal eigentlich geregelt ist, dass Erlöse aus dem Verkauf ihres Vermögens für die Haushaltskonsolidierung zu nutzen sind.
Wackelkandidat in der Finanzierung ist die Von-der-Tann-Straße in Styrum, weil hier noch zu klären ist, wo der Schulsport alternativ stattfinden kann. Wann hier Erlöse zur Verfügung stehen, ist deshalb noch ungewiss. Wackelkandidat Nummer 2 ist das Areal Auf der Wegscheid/Mühlenfeld. Hier sind deutlich mehr Bergbauschäden aufgetreten als befürchtet. Die Sicherung, Voraussetzung für eine Vermarktung, wird bis zu 230 000 Euro mehr kosten als gedacht.
Andererseits: Auf dem Areal soll mehr Bauvolumen möglich werden als ursprünglich geplant. Das wirke einnahmensteigernd, so Frank Berges vom städtischen Immobilienservice. Er sieht, anders als Teile der Politik, dadurch die Finanzierung der Bezirkssportanlage in Heißen nicht auf wackligem Fundament stehen. Demnächst werde man entsprechend Bericht bei der Bezirksregierung erstatten.