„Die wollen ja nur spielen“, so könnte man die rasende Performance nennen, mit der Schauspieler Stefan Kolosko, die junge Dramatikerin Nina Ender und Musiker Lukas Rauchstein mit Akkordeon durch Fußgängerzone und Forum gezogen sind, um Theater in die Innenstadt zu bringen. Kein herkömmliches Theater, sondern ein Happening mit Musik, Texten und einer Mülheim-Hymne, die Nina Ender als rhythmische Rap-Version gereimt hat.

Einen nachdenklichen Hintergrund hat die ganze Sache schon: Im Zuge aussterbender Innenstädte fragen die Kreativen, „was kann eigentlich das Sinnstiftende sein, wenn eine Innenstadt kein Verkaufsraum mehr ist“, sagt Nina Ender. Jedenfalls hat das Trio die Innenstadt zu einem Ort der Kommunikation erkoren frei nach dem Motto, dass das Leben auch ohne prall gefüllte Läden lebendig und lustig sein kann. Dazu haben sie sich vorgenommen, eine Spielgemeinschaft aus vielen Menschen zu gründen. Zunächst in Mülheim und dann in Oberhausen.

Mitstreiter haben der Schlingensief-Schauspieler Koloska und Nina Ender, u.a. beim Stückewettbewerb der Schaubühne Berlin ausgezeichnet, bereits bei zwei Treffen in der Dezentrale gefunden. Und wer einen Nikolaus-Abend der etwas anderen Art samt Neuinterpretation des biblischen „Gleichnisses von den anvertrauten Zentnern“ erleben möchte, der ist am Freitag, 6. Dezember, 19 Uhr, in der Dezentrale, Leineweberstraße 15 - 17, richtig.