Besondere Vorsicht ist in der Adventszeit geboten: Kriminelle nutzen das Gedränge auf den Weihnachtsmärkten und in überfüllten Zügen
Überfüllte Einkaufszentren, volle Bahnsteige und Gedränge auf den Weihnachtsmärkten: Die Adventszeit ist ein Paradies für Taschendiebe. Damit die vorweihnachtlichen Wochen ohne böse Überraschungen verlaufen, hat die Polizei einige Hinweise zusammengestellt. Mit einem Info-Stand waren Kollegen der Bundes- und Landespolizei am Samstag im Mülheimer Hauptbahnhof präsent.
„Taschendiebe lieben Umgebungen, wo sich viele Menschen sammeln und ein Gedränge herrscht”, erklärt Polizeihauptkommissar Siegfried Schmidt. „Gerade in der Weihnachtszeit steigen die Zahlen der Diebstähle erfahrungsgemäß an.” Die meisten Opfer sind Frauen, die ihre Handtaschen unvorsichtig tragen. „Grundsätzlich gilt, die Taschen immer mit dem Reißverschluss nach innen zu halten. Außerdem ist gerade im Gedränge ein fester Kontakt der Tasche mit dem Körper wichtig”, so Schmidt.
Durch Ablenkung passieren die meisten Diebstähle. „Viele Menschen haben ihre Taschen oder ihr Gepäck nicht im Auge, wenn sie mit anderen Leuten oder beispielsweise mit einem Fahrkartenverkäufer sprechen.” Diese Unvorsichtigkeit kann dann schnell zum Verhängnis werden. Und ist richtig teuer. Wer Führerschein, Personalausweis, EC-Karte, ÖPNV-Ticket und Fahrzeugschein neu beantragt, kommt laut Polizei mit Nebenkosten auf über 300 €.
Die Aktion der Polizei stößt am Samstag auf großes Interesse. Zahlreiche Bürger bleiben am Info-Stand im Hauptbahnhof stehen, schauen sich ein Video über Taschendiebstähle an und lassen sich über Vorsichtsmaßnahmen aufklären. Viele haben bereits selbst schlechte Erfahrungen gemacht. So wie Helga Blum. Die Mülheimerin wurde auf einer Rolltreppe im Forum bestohlen. „Ich hatte einen Rucksack locker über der Schulter hängen. Dann drängte sich mir ein junges Mädchen auf und plötzlich war meine Geldbörse weg.” Die Unachtsamkeit war teuer. „Ich musste alle Papiere neu beantragen”, erzählt Helga Blum. Aus dem Erlebnis hat sie gelernt und muss von Polizeihauptkommissar Schmidt nicht mehr auf Vorsichtsmaßnahmen hingewiesen werden: „Im Gedränge setze ich meinen Rucksack nie wieder auf, sondern halte ihn fest vor der Brust.”