Nach der Massenpanik am vorigen Wochenende baut Inhaber Horst Detmers den Eingangsbereich um und will durch veränderte Abläufe künftig Sicherheit garantieren: „Wir haben gelernt.“
Der Inhaber der Diskothek Nightstyle am Förderturm in Heißen zieht die Konsequenzen aus den Besorgnis erregenden Zuständen des letzten Wochenendes, als sich hunderte Jugendliche vor dem einzigen Eingang ballten und eine Massenpanik heraufbeschworen. „Wir haben gelernt“, sagte gestern Horst Detmers auf Anfrage. Der Unternehmer hat Änderungen im Eingangsbereich und im Ablauf veranlasst.
Als gestern Nachmittag Ordnungsamtsleiter Bernd Otto telefonisch nachfasste, wie das Nightstyle am Wochenende, unter anderem bei einem afrikanischen Konzert, die Sicherheit garantieren werde, konnte Detmers schon sagen: „Wir haben jetzt alles im Griff“.
So soll erstens der Einlass an den Fuß der metallenen Treppe verlegt werden. Am vorigen Freitag war es bei einer Vorabi-Party, die überraschend mehr Zulauf hatte als erwartet, am Kopf der Treppe zu kritischen Szenen gekommen. „Das gibt es nicht mehr“, sagte Detmers. Zweitens: Damit die Besucher weder im Kalten, noch im Regen auf den Einlass warten müssen, lässt Detmers Container aufbauen, in die nach seinen Angaben etwa 200 bis 250 Leute passen. Dort könnte auch schon eine erste Einlasskontrolle erfolgen. Eine Containerbau-Firma gehört zu den diversen anderen Aktivitäten Detmers auf dem großen Gelände am Förderturm.
Und drittens: Für den Fall der Fälle, wenn also noch mehr als 250 Besucher zeitgleich vor der Tür stehen, baut das Nightstyle den Notausgang so um, dass er als zweiter Einlass Verwendung finden kann. Das bedeutet vor allem den Einbau einer Garderobe. Am vorigen Freitag hatte die Betriebsleitung mit Blick auf eine fehlende Kleidungsablage diese zweite Tür nicht geöffnet.
Wie Detmers sagte, sind all dies Dinge, die sich sofort umsetzen ließen. Für das nächste Frühjahr plant der 73-Jährige den Bau einer gläsernen Empfangshalle anstelle der Container. Detmers sieht darin auch ein Bekenntnis zum Standort und zum Geschäftsmodell: „Fünf Jahre hatten wir keine Probleme. Da will ich wieder hin.“ An diesem Wochenende kontrolliert der Inhaber deshalb selbst die Lage vor Ort, auch wenn er seufzend anfügt, dass die gebotene Musik vielleicht nicht ganz seine ist.
Detmers hofft, durch zügiges Handeln eine öffentliche Debatte um Sicherheitsfragen beenden zu können, bevor sie Fahrt aufnimmt. Neben dem SPD-Ortsverein Heißen haben sich inzwischen auch die CDU- wie die SPD-Ratsfraktion zu Wort gemeldet. In allen Äußerungen war von Unruhe und Besorgnis die Rede. Gefordert wurden mehr Kontrollen durch Ordnungsamt, Polizei und Feuerwehr. Überdies ist das Thema nun zunächst auf der Tagesordnung der Bezirksvertretung am 10. Dezember verankert.
Detmers sagte im Gespräch, er habe die gesamte Belegschaft auf die Ruf gefährdende Situation hingewiesen, die durch die Massenpanik, aber auch durch die Vermietung des Nightstyle an den Rocker-Club Bandidos entstanden ist. Inzwischen, sagt Detmers, sind die Handlungsanweisungen und Richtlinien an das Team schriftlich verfasst, damit riskante Lagen erst gar nicht mehr entstehen. „Alle haben verstanden“, sagte Detmers - und wiederholte, was es nicht mehr geben wird: „Die Bandidos kommen bei uns nicht mehr rein.“