Der geplante Stellenabbau beim kriselnden Unternehmen Salzgitter Mannesmann Grobblech wird zunächst die Leiharbeitnehmer der konzerneigenen Mannesmannröhren-Werke Qualifizierungsgesellschaft treffen. Besonders bitter: Trotz jahrelanger Beschäftigung in ein und demselben Werk genießen die Beschäftigten keinen Kündigungsschutz. Im Gegenzug zur Zusage des Unternehmens, die mit verketteten Befristungen ausgestatteten Kollegen nach und nach in die Stammbelegschaft zu übernehmen, hatte die IG Metall dereinst auf den Kündigungsschutzanspruch verzichtet.
Nun bestätigte ein Sprecher der Salzgitter AG auf Anfrage der WAZ, dass die Qualifizierungsgesellschaft bei einem Großteil ihrer Leiharbeitnehmer die befristeten Verträge auslaufen lassen und nicht verlängern wolle. Dies könnte indes reihenweise Klagen vor dem Arbeitsgericht provozieren.
Zwei ehemalige Leiharbeitnehmer haben diesen Weg bereits beschritten. Sie pochen nach mehr als sieben Jahren Leiharbeit in ein und demselben Werk auf Wiedereinstellung – und zwar nicht bei der konzerneigenen Leiharbeitsgesellschaft, sondern direkt bei SMGB. Nach zwei Schlappen vor Gericht soll die Sache zum Bundesarbeitsgericht gehen.