Mülheim.
Ein junges, sehr junges Publikum wird am kommenden Sonntag die Stadthalle bevölkern. Bereits zum sechsten Mal finden hier die Familienkonzerte statt, an denen auch zahlreiche Grundschulkinder als Darsteller mitwirken.
„Im Land der Trolle“ spielt sich diesmal das Bühnengeschehen ab. Konzertpädagogin Dr. Ulrike Schwanse, die die Reihe seit Jahren für Essen und Mülheim konzipiert, hat die Peer-Gynt-Suiten von Edvard Grieg ausgewählt: „Mein persönlicher Lieblingskomponist“, wie sie sagt, „und auch sehr gut für den Unterricht geeignet.“ Kinder würden die Musik des Norwegers lieben.
„Viele erleben ein Orchester zum ersten Mal in ihrem Leben“
Erfahrungswerte gibt es bereits: In der Essener Lichtburg ist das gleiche Programm am vergangenen Wochenende sechs Mal gespielt worden. Und auch viele Mülheimer Kinder sind bereits seit zwei Monaten in Kontakt mit dem musikalischen Stoff und seinen Hintergründen: Die fächerübergreifenden Unterrichtsmaterialien, die Ulrike Schwanse jeweils zur Vorbereitung der Familienkonzerte erstellt, seien von mehr als 65 Prozent der hiesigen Grund- und Förderschulen bestellt worden.
Da passiert es nicht selten, dass Drittklässler über klassische Musik mehr wissen als ihre Eltern, falls diese nicht gerade zu den regelmäßigen Konzertgängern gehören. „Viele erleben ein Orchester zum ersten Mal in ihrem Leben“, und das ist ausdrückliche Absicht dieser Reihe, ein möglichst breites Publikum zu erreichen, samt kleinen Geschwistern oder Großeltern.
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Auch auf der Bühne werden, neben Ulrike Schwanse als Moderatorin, ausnahmslos Amateure stehen, und zwar: das EOS Kammerorchester aus Köln, Holger Bartosch als durch sein raues, abenteuerliches Leben stolpernder Peer Gynt, Gesangsstudentin Sophie Richter als aufopferungsvolle Solveig und Theresa Frische als grazil-betörende Tänzerin. Diaprojektionen runden die kindgerechte und erfahrungsgemäß sehr gut besuchte Musikveranstaltung ab.
Was noch fehlt: tanzende Trolle und Sonnenkinder. In diese Rollen schlüpfen Mädchen und Jungen der Grundschulen an der Filchnerstraße, an der Trooststraße sowie der Hölterschule – letztere in der ausverkauften Abschlussvorstellung vor mehr als 1000 Zuschauern.
Etliche Sponsoren
Neben etlichen Sponsoren unterstützt auch der Mülheimer Kulturbetrieb die Familienkonzerte: ,So ein groß angelegtes Projekt kann keiner mehr alleine stemmen“, sagt dessen Leiter Dirk Schneider. Man trage alle Kosten für die Nutzung der Stadthalle, auch um Kindern, die vielleicht noch nie in einem Konzert waren, einen kleinen Auftritt zu ermöglichen, von dem sie noch sehr lange zehren.