Mülheim. Acht Feuerwehrleute suchten zwei Stunden lang eine aus dem Dachgeschoss eines Mehrfamilienhauses in Mülheim ausgebüxte Kornnatter. Um das Tier zu fangen, mussten Teile der Wohnung demontiert werden. Die Natter hatte das Warme gesucht.

Reptilien zu halten kann für Stress sorgen. Selbst wenn es sich dabei nicht um eine Giftschlange handelt, wie bei der Monokelkobra, die vor drei Jahren in einer Mülheimer Wohnung aus ihrem Terrarium verschwunden war und Polizei, Feuerwehr und vor allem Nachbarn alarmierte und ein Haus wochenlang unbewohnbar machte. Auch eine harmlose und ungiftige Kornnatter kann Ärger machen - wenn der Halter nicht auf sie aufpasst.

In Mülheim war das jetzt der Fall. Weil eine Kornnatter ins Warme wollte und in die Wohnung einer Holthausenerin kroch, musste dort unter anderem der Fußboden angehoben werden. Nach zwei Stunden hatte die Feuerwehr das Tier aber eingefangen.

Gegen 22 Uhr erreichte die Leitstelle am Dienstag der Notruf einer, so heißt es im Einsatzbericht der Feuerwehr, „sehr aufgeregten“ Frau, die eine etwa 30 Zentimeter lange Schlange dabei beobachtet hatte, wie sie im Wohnungseingang unter die Schwelle kroch. Die Feuerwehr rückte zunächst mit Führungsfahrzeug und Tierfangfahrzeug aus. Ein weiteres „Fahrzeug mit Werkzeugbeladung“ kam später nach, denn auf der Suche nach der Schlage wurde nicht nur die Türschwelle demontiert, sondern auch eine Fußleiste sowie Laminat aufgenommen.

Acht Feuerwehrleute waren an der Jagd beteiligt

Nachdem ein Schlangen-Experte das Tier als ungiftig erkannt hatte, musste auch eine Türzarge, unter die sich die Kornnatter geflüchtet hatte, demontiert werden.

Später stellte sich heraus, dass die Schlange aus der Dachgeschosswohnung des Mehrfamilienhauses entwichen war. An der zweistündigen Schlangenjagd waren acht Feuerwehrleute beteiligt. Die Rechnung für den Einsatz dürfe nicht klein werden.