Lutz Görner und ein ungewöhnliches Paar: Der 64-jährige Rezitator gastiert mit „Wilhelm Busch trifft Charles Bukowski” im Gymnasium Heißen.

Lutz Görner
Lutz Görner © WAZ

Zwei Biografien voller Brüche. Der eine ein Kind des 19., der andere des 20. Jahrhunderts. Der eine untrennbar verbunden mit Max und Moritz, der andere mit Sex, Alkohol und Derbheit. Die Rede ist von Wilhelm Busch (1832-1908) und Charles Bukowski (1920-1994). Den Beweis, dass diese überlieferten Bilder verkürzt und unvollständig sind, tritt der Rezitator Lutz Görner mit seiner Tournee „Wilhelm Busch trifft Charles Bukowski” an. Der aus dem Rheinland stammende 64-Jährige gastiert am Freitag im Gymnasium Heißen. Vor 20 Jahren hatte er sich als Stadtkünstler vor Ort seine Fangemeinde im Kammermusiksaal erspielt.

In dem Programm von Lutz Görner, der mittlerweile in Weimar lebt, stehen vor allem die Gedichte der beiden Autoren im Vordergrund. Sie sind es, die das Innere der auf den ersten Blick so unterschiedlichen Künstler hervorkehren sollen. Lutz Görner, der einem großen Publikum durch die TV-Sendungen „Lyrik für alle” bekannt wurde, will sich über die Gedichte zusammen mit den Zuhörern auf die Suche nach den Gemeinsamkeiten von Busch und Bukowski machen. Eine schwierige Jugendzeit gehört dazu, sicherlich auch der späte, von vielen Vorurteilen begleitete Aufstieg der sensiblen Einzelgänger. Die beide durchaus auch öfters zu tief ins Glas schauten – und dennoch alt wurden.