Mülheim. . Bewegung, Kreativität und Fantasie sind bei einem Ferienworkshop gefragt, der in dieser Woche im Ringlokschuppen stattfindet. Kinder entwerfen dabei eigene Computerspiele – allerdings nicht am PC, sondern mit Licht, Pappe und menschlichen Spielfiguren auf der Theaterbühne.

Eine Antwort auf das stundenlange Hocken und Zocken am Computer gibt es in dieser Woche für rund 20 Kinder im Alter von zehn bis 14 Jahren im Ringlokschuppen. Bei einem Ferien-Workshop steht ein interaktives Format auf dem Plan, bei dem Bewegung, Fantasie und Kreativität auf der Basis von Computer-Spielen angesagt sind. Die Bühne als Spiel- und Experimentierfeld: „Scroll! Klick! Move!“ Gemeinsam begeben sich die jungen Teilnehmer in die Welt der digitalen Spiele – diesmal in Realversion.

In drei Laboren entwickeln sie ihre eigenen Geschichten, Rätsel, Aufgaben sowie Plattformen und werden selbst zu aktiven Spielfiguren. Anders als am Computer, „sind wir hier weitaus bewegter unterwegs“, sagt Theaterpädagogin Kathrin Peters.

So hatte jedes Mädchen in der Gruppe der „Weltenwanderer“ nach einer Fantasiereise seine Ideen zunächst dreidimensional auf Pappe gebastelt. „Wir durften uns alles vorstellen“, sagt Katharina. Lea hat sich beispielsweise eine Welt mit greller Sonne, Hügeln, Felsen, Pflanzen, Strand und Meer ausgedacht – getaucht in violettes Licht. Die geheimnisvollen Orte, die im Modell entstanden, baute Medienmann Nico Nowicki dann am Computer als Lichtinstallation nach, die er auf Wände, Decken und Boden überträgt. So verwandelte sich der ganze Raum in einen fantastischen Ort. Eine Aktion, die auch Celina, Catrin, Fiffi, Mia und Leonie großen Spaß macht, „sehr großen sogar“, sagen die Mädchen wie aus einem Mund: „Wir sind in der perfekten Gruppe.“ Schließlich ging es später auch darum, Geschichten zu erfinden, was in dieser Welt alles passieren soll.

Eine Verbindung zum Theater schaffen

In einem anderen Raum entdecken die Kinder die Software „Twine“ und entwickeln daraus spannende Rätsel und Aufgaben. Dafür stellt Rina Geräusche, die sie mit einem Mikro in der Umgebung aufgenommen hat, ins Programm. Justin tüftelt mit Matthias Conradi an einem Spiel, das er sich ausgedacht hat, „um Meister Yoda zu retten“. Nebenan ist die heiße Phase erreicht: Im Labor „Videospielfiguren und Steuerung“ brüten die Kinder über die Entwicklung von Charakteren und Figuren. Für die 3D-Modelle müssen erst mal Figuren aus Fimo-Knete her.

Alle sind mit Eifer bei der Sache. Man will mit der Aktion besonders Kinder erreichen, die Kultur eher fern stehen und eine Verbindung zum Theater schaffen, erläutert Kathrin Peters. Die Aufgabe scheint erfüllt, wenn sogar Jungs zum Tanzen gebracht werden, die sich wie ihre Lieblingsfigur aus einem Computerspiel bewegen wollen.