Das Handwerk geht in guter Stimmung in den Herbst und Winter. Jede dritte Firma erwartet in Herbst und Winter einen Aufwärtstrend, nur halb so viele eine Abschwächung. Das geht aus dem Konjunkturbarometer der Handwerkskammer Düsseldorf, zu der Mülheim gehört, hervor.
Die Betriebsauslastung erreichte den zweitbesten Wert seit 20 Jahren; die Auftragsreichweite kletterte auf fünf, in großen Betrieben gar auf 13,5 Wochen. An der turnusmäßigen Konjunkturumfrage der Kammer beteiligten sich 989 Betriebe.
Allerdings zeigt die Konjunkturentwicklung laut Handwerkskammer ein uneinheitliches Bild. Die Betriebe in den kleinbetrieblich geprägten Branchengruppen des Handwerks im Gesundheitsgewerbe, in den Lebensmittelhandwerken und im Segment der personenbezogenen Dienstleistungen wie Friseure schätzen ihre Lage deutlich zurückhaltender ein als das Bau- und Ausbauhandwerk, die für den gewerblichen Bedarf tätigen Unternehmen sowie das Kraftfahrzeuggewerbe. Das aktuell heitere Konjunkturklima relativiert sich außerdem vor dem Hintergrund kräftiger Umsatzrückgänge im Jahr 2012 um landesweit 3,5 Prozent. Auch für die zurückliegenden sechs Monate meldete jeder dritte Betrieb noch rückläufige Umsätze.
Das von der aktuellen Geschäftslage getragene Stimmungshoch im Handwerk wird von einigen „harten“ Konjunkturindikatoren allerdings nicht gestützt. So überwiegt die Zahl der Betriebe, die bei den Investitionsausgaben kürzer traten.
Immerhin haben mehr Firmen seit Frühjahr Personal aufgestockt statt abgebaut. „Die insgesamt positive Grundstimmung dürfte für das Handeln der Unternehmen den Ausschlag geben. Insbesondere dann, wenn die ordentlichen Auftragspolster nicht abschmelzen. Im Handwerk stehen die Zeichen alles in allem auf Stabilität“, sagte Kammerpräsident Prof. Wolfgang Schulhoff.