4FDP. Die Diskussion zu den Prüfergebnissen der Verwaltung steht noch bevor, sagt Fraktionsvorsitzender Peter Beitz. Gleichwohl ändere sich nichts an der Grundhaltung seiner Fraktion: Sie wolle den Zweirichtungsverkehr auf der Leineweberstraße – nicht für den Durchgangs-, aber für den Zielverkehr. Den vorgelegten Zahlen der Verwaltung, die eine Überlastung der Kreuzung am Berliner Platz für den Fall einer Straßenöffnung vorhersagen, traut Beitz nicht ohne Weiteres – es wäre seiner Ansicht nach nicht das erste Mal, dass die Verkehrsplaner „die Zahlen so hinbiegen, wie sie es haben wollen“. Die FDP stehe grundsätzlich für direkte Wege zum Ziel. Hier sei nun mal endlich ein politischer Mehrheitsbeschluss als Leitlinie zu fassen, die die Verkehrsplanung dann umzusetzen habe. „Die Probleme hat die Verwaltung zu lösen.“ Als Alternative den Bustunnel am Hauptbahnhof zu öffnen, hält Beitz für unrealistisch. „Der Tunnel ist für andere Voraussetzungen gebaut.“
5Grüne. Die Grünen haben sich das Prüfergebnis in der Vorwoche vorstellen lassen. „Wir sind in unserer Meinung bestätigt, dass es keinen Sinn macht, die Leineweberstraße zu öffnen; dann wird das Verkehrschaos dort noch viel größer“, so Axel Hercher als verkehrspolitischer Sprecher. Bei einer Öffnung in Ost-West-Richtung entstünden inakzeptable Nachteile für Fußgänger, Radfahrer und den ÖPNV. Für eine Öffnung des Tunnels am Forum fehlt den Grünen noch eine eigenständige Betrachtung. Die Öffnung sei sicher noch mal genauer zu prüfen, wenn der Tourainer Ring zu Ende gebaut sei und die Endhaltestelle der 112 am Kaiserplatz wegfalle. Die Grünen wollen nicht das Verkehrskonzept konterkariert sehen, den Durchgangsverkehr durch Ausbau des Tourainer Rings um die Innenstadt herum zu leiten. Sie glauben weiter, dass dieses Konzept leistungsfähig ist. Die Öffnung des Bustunnels am Hauptbahnhof können sich die Grünen gut vorstellen, sollte ein barrierefreier oberirdischer Bahnhof möglich werden.
6Wir-Linke. Die kleinste Ratsfraktion muss die Diskussion noch führen. Ihr Vertreter im Mobilitätsausschuss, Hartmut Sternbeck, will das Thema heute in der Fraktionssitzung anbringen. Er, der 34 Jahre lang Fahrer für die MVG war, sagt: „Für die Busse und Bahnen war es noch nie so katastrophal in der Stadtmitte wie heute.“ Durch die neue Ampelschaltung am Berliner Platz komme es deutlich zu Verspätungen. Sternbeck kritisiert die damalige Entscheidung zu Gunsten einer zentralen Haltepunkt Stadtmitte: Die Busse hätten auf die Schollenstraße gemusst.“