Für die Ausstellung „Arthur Kaufmann: Exil – ein zweites Leben?“ bearbeiteten die Dipl. Restauratoren Sabine Allroggen und Andreas Hoppenrath 18 Gemälde der Sammlung des Mülheimer Kunstmuseums. Nun gaben sie einen spannenden Einblick hinter die Kulissen ihrer Arbeit. Dass ihre Arbeit dringend nötig war, lag am teils sehr schlechten Erhaltungszustand der Gemälde. Die Schäden der Bilder sind größtenteils durch die vielen Transporte entstanden, da der jüdische Mülheimer Künstler Arthur Kaufmann vor den Nazis zunächst in die Niederlande, später in die USA ins Exil fliehen musste.

Um die Kunstwerke zu erhalten, waren umfangreiche Konservierungs- und Restaurierungsarbeiten notwendig. „Ohne die Maßnahmen wären die Schäden immer schlimmer geworden“, erklärt Andreas Hoppenrath, der mit Ehefrau Sabine Allroggen insgesamt 400 Stunden in den Erhalt der Objekte investierte. Am Anfang steht eine ausführliche Sichtung und Ermittlung des Restaurierungsbedarfs der einzelnen Bilder. Dieser kann nämlich sehr unterschiedlich sein, demonstrierten die Restauratoren anhand einer Fotodokumentation. Abgeplatzte Farbe, Risse an der Leinwand, Verschmutzungen oder rostige Nägel im Keilrahmen – teils waren Ränder der Leinwände so spröde, dass sie zu Staub zerfielen. Um so detailgetreu wie möglich zu arbeiten, müssen Sabine Allroggen und Andreas Hoppenrath ein spezielles Mikroskop benutzen – auch Bügeleisen und Skalpell kommen bei ihrer Arbeit häufig zum Einsatz. „Ich finde es spannend, einmal zu sehen, wie solche Kunstwerke wieder auf Vordermann gebracht werden“, sagt Ingrid Lievenbrück, selbst Künstlerin. Sie findet es schade, dass die Veranstaltung nicht besonders gut besucht ist. „In Mülheim gibt es viel zu wenig Resonanz auf solche Veranstaltungen.“ Am Ende konnten sich die Besucher dann selbst von den Ergebnissen der Restaurierung überzeugen und sich die Gemälde von Arthur Kaufmann anschauen – restaurierte mit nicht restaurierten vergleichen. Die Ausstellung „Arthur Kaufmann“ ist noch bis zum 17. November im Kunstmuseum am Synagogenplatz zu sehen.